Rekordkrankenstände im Magistrat

Die Krankenstände in der Klagenfurter Stadtverwaltung sind auf Rekordniveau. Durchschnittlich sind jeden Tag 300 Mitarbeiter im Krankenstand, vor allem im handwerklichen Bereich. Schuld ist laut ÖVP auch die Personalreduzierung.

Bei 1.850 Bediensteten bedeuten die Zahlen eine ständige Abwesenheitsrate von 17 Prozent. Personalreferent im Magistrat ist der FPK-Stadtrat Wolfgang Germ. Im Interview mit dem ORF Kärnten bestätigte er, dass täglich bis zu 300 Leute krank sind, auch wenn der Durchschnitt vielleicht darunter liege.

Germ: „Wir haben vor einiger Zeit Gespräche mit den Abteilungsleitern geführt. Es ist das Arbeitsklima im Magistrat sehr gut, auch die Personalvertretung sieht das ähnlich. Warum die Krankenstandstage seit 2004 steigen, ist mir als Personalreferent nicht ganz klar.“

Zusätzliches Personal eingestellt

Er habe den Stadtsenat über die Krankenstände informiert, so Germ, das sei seine Pflicht. Man liege über dem Bundesschnitt, und Krankenstände nähmen zu. Es seien viele auch schwer erkrankt, das müsse man trennen. Wenn Motivationsgespräche nicht fruchten, so müsse man auch Kontrollen durchführen, so Germ. Dann müssten die Mitarbeiter auch schon ab dem ersten Tag eine ärztliche Bestätigung bringen. Bisher sei das erst ab drei Tagen der Fall, so Germ.

Wegen der Krankenstände müssen zusätzliche Leute eingestellt werden, bei Kollegen steigen die Überstunden. Germ: „Wenn die Krankenstandstage zunahmen, müssen wir mit Leasingfirmen oder zusätzlichem Personal arbeiten. Wir haben doppelte Kosten in der Stadt. Das ist in der heutigen Zeit schwer verständlich.“

ÖVP: Hohe Belastung der Mitarbeiter

Vor allem der handwerkliche Bereich sei von den Krankenständen betroffen, sagte ÖVP-Stadtrat Peter Steinkellner. Er begründete das mit der erhöhten Arbeitsbelastung. Hier habe man in den vergangenen Jahren Personalreduzierungen vorgenommen und damit die Beanspruchung der einzelnen Personen gesteigert. Dazu komme, dass viele Angestellte des handwerklichen Dienstes bereits ein höheres Alter haben, so Steinkellner.