Großbordell wird nicht gebaut

Das in Maria-Gail bei Villach geplante Bordell wird nicht gebaut, nach Bürgerprotesten zogen sich die italienischen Investoren zurück. Wegen der zunehmenden Zahl an Freudenhäusern in Villach fordert die Stadt ein schärferes Gesetz.

Geplant war das Etablissement an der Autobahnabfahrt Faaker See. Auf dem noch unbebauten Grundstück sollte ein Bordell mit 35 Zimmern in unmittelbarer Nähe zu Kirche, Kindergarten und einer Schule.

Themenbild Bordell, Aufregung um Neueröffnung in Villach/Maria Gail

ORF

Grund, auf dem das Bordell gebaut werden sollte.

Investoren schreckten vor Protesten zurück

Die italienischen Investoren, die bereits eine Kaufoption für den Grund hatten, haben ihr Projekt nun eingestellt, bestätigte Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ) am Mittwoch gegenüber dem ORF. Nach Gesprächen mit Vertretern der Stadt und Bürgerprotesten ziehen sich die italienischen Investoren zurück.

Er habe den Investoren mitgeteilt, dass sie mit dem Widerstand der Bevölkerung und der Stadt Villach zu rechnen hätten, sagt Manzenreiter. Daraufhin wurde der Standort von den Investoren aufgegeben. Es sei anzunehmen, dass sich die Investoren nun auf die Suche nach einen anderen Standort machen.

Zielgruppe sind oft italienische Kunden

In Villach wurden in den letzten drei Jahren drei Bordelle eröffnet. Weil in Italien Bordelle verboten sind, zielen sie vor allem auf Gäste aus dem Nachbarland ab.

Derzeit gibt es in Klagenfurt und Villach 22 Freudenhäuser, weitere sind in Planung. Mit derzeit 12 einschlägigen Betrieben hat Villach ein „Rotlicht“-Problem, denn die Tendenz ist steigend. Das Interesse von Investoren sei ungebrochen, so Manzenreiter. Rund um Villach gebe es derzeit einige geplante Projekt, manche davon seien bereits genehmigt.

Villach fordert neues Prostitutionsgesetz

Die Stadt habe rechtlich keine Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, kritisiert Manzenreiter. Denn laut dem Kärntner Prostitutionsgesetz muss der Abstand von Bordellen zu Schulen, Kindergärten und Kirchen lediglich 150 Meter betragen.

Die Stadt Villach fordert vom Land bereits seit einem Jahr eine Ausweitung dieser Schutzzone. Helmut Manzenreiter: „Ich glaube, dass vom Gesetzgeber ein Riegel vorgeschoben werden muss.“ Zusätzlich zur Ausweitung der Schutzzone fordert Villach eine gesetzliche Reglementierung der Bordelle in einer Stadt.

Die Novelle zum Kärntner Prostitutionsgesetz befindet sich derzeit in der Begutachtung. Laut Manzenreiter soll eine Ausweitung der Schutzzone im Herbst vom Land beschlossen werden.

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