Mehr Geld für Suchtberatung

Gesundheitsreferent Peter Kaiser (SPÖ) sichert der Caritas jährlich 45.000 Euro zusätzlich für ihre Suchtberatung zu. Vor drei Jahren waren die Mittel drastisch gekürzt worden, die Beratung stand vor dem Aus. Soziallandesrat Christian Ragger (FPK) kritisiert die Vorgangsweise.

Schon beim geplanten Pflegeregress für die Angehörigen von Pflegeheimbewohnern gab es von Caritas und SPÖ eine gemeinsame Ablehnung. Auch bei der Finanzierung der Caritas-Suchtberatung und der Ablehnung des Kleinen Glücksspiels ist man sich nun einig.

Suchtberatung bis 2016 gesichert

Vor drei Jahren strich Sozialreferent Christian Ragger (FPK) das Geld für die Caritas-Suchtberatung, damals 39.000 Euro pro Jahr. Seitdem wurde die Suchtberatugn aus Eigenmitteln der Caritas und 8.000 Euro aus dem Gesundheitsressort finanziert.

Die Mittel gingen allerdings langsam aus. In Kärnten gebe es rund 150.000 Suchtkranke, sagte Viktor Omelko von der Caritas. Ohne das Geld das Landes hätten die vier Suchtberatungsstellen in Klagenfurt, St. Veit, Spittal und Wolfsberg geschlossen und die Mitarbeiter, die rund um die Uhr für die Suchtkranken da sind, gekündigt werden müssen, sagt Omelko.

Kaiser: Politische Glücksspiel-Paradoxie

SPÖ-Vorsitzender und Gesundheitsreferent Peter Kaiser sicherte aus seinem Ressort für die Caritas-Suchtberatung nun bis 2016 jährlich 45.000 Euro zu. Das funktionierende Beratungsnetzwerk der Caritas dürfe nicht geschwächt werden, so Kaiser.

Kaiser forderte am Dienstag auch einmal mehr ein Verbot für das „Kleine Glücksspiel“ in Kärnten. Spielsüchtige seien oft gleichzeitig alkoholabhängig und kriminell, so Kaiser. Doch FPK und ÖVP in Kärnten hätten lieber die sieben Millionen Euro, die jährlich aus Einnahmen durch das kleine Glücksspiel in Kärnten in die Landeskasse fließen, kritisierte Kaiser: „Einen Seite bemüht sich etwas zu verbessern, was die andere Seite forciert. Das ist an Paradoxie nicht zu überbieten.“ Im Zusammenhang mit dem „Kleinen Glücksspiel“ übt Kaiser auch Kritik an SPÖ-Politikern auf Bundesebene.

Internetsucht nimmt zu

Neben Alkohol, Drogen und Spielsucht wird die Internetsucht immer stärker Thema bei den Beratungen, sagt Suchtberaterin Christiane Kollienz-Marin. Vor allem junge Menschen seien von dem Medium fasziniert und hätten keine Vorstellung über mögliche negative Auswirkungen. Die Suchtaufklärung müsse deswegen noch stärker in Kindergärten, Schulen und bei den Eltern stattfinden, fordert Kollienz-Marin.

Reaktion von Landesrat Ragger

Am Dienstagnachmittag meldete sich auch Soziallandesrat Christian Ragger (FPK) zu Wort: „Es gibt nichts, was die SPÖ Kärnten in Kärnten nicht schlecht redet. Die Vorwürfe von LHstv. Peter Kaiser gehen vollkommen ins Leere, wenn man weiß, dass das Sozialreferat des Landes Kärnten mehr als eine Million Euro für Drogen- und Suchtberatung ausgibt“, kommentierte Ragger die Aussagen von SPÖ- Chef und LHstv. Peter Kaiser.

Weiters wies Ragger darauf hin, dass es in Kärnten mehrere verschiedene Einrichtungen gebe, welche in der Suchberatung tätig sind und Fördermittel beanspruchen. Neben der psychosozialen Beratungsstelle der AVS, welche in jedem Kärntner Bezirk vorhanden ist, führt auch der Verein OIKOS eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung in Klagenfurt. "Eine bessere Koordinierung der Beratung und ein effizienterer Einsatz der Mittel sind ein erster Schritt für eine Verbesserung der Situation für viele hilfsbedürftige Menschen“, erklärte Ragger, der Kaiser auch daran erinnerte, dass das Sozialreferat viele Leistungen abdeckt, für die eigentlich der Gesundheitsreferent verantwortlich sei.