Suche nach Kanallösung in Bleiburg

150 Haushalte in drei Ortschaften der Gemeinde Bleiburg haben erstmals die neuen, doppelt so hohen Vorschreibungen für die Kanalgebühren bekommen. Die private Abwassergenossenschaft war in Konkurs gegangen. Die Bürger verhandeln.

Rund 700 Euro pro Haushalt müssen die Bürger der Ortschaften Schilterndorf, Wiederndorf und Aich Dob in der Gemeinde Bleiburg nun pro Jahr für die Abwasserentsorgung zahlen. Die neuen Vorschreibungen sind für viele Familien eine enorme Belastung.

Der Grund: Die Abwassergenossenschaft Aich Dob hatte es 2003 verabsäumt, einen ordentlichen Förderantrag zu stellen. Daher gab es auch kein Geld von Bund und Land. Es folgte die Pleite, die Abwassergenossenschaft musste von der Gemeinde übernommen werden. Der Obmann der Genossenschaft wurde verurteilt, die Haushalte müssen nun die Schulden der Genossenschaft zahlen.

Bürgerinitiative bei Protestaktion

Jakob Logar / Bürgerinitiative Aich Dob

Hoffen auf politische Lösung

Rechtlich sieht es nicht gut aus für die Bürger, doch jetzt gab es erstmals ein Gespräch der örtlichen Bürgerinitiative mit Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP). Aus dem Gespräch sei man „vorsichtig optimistisch“ gegangen, sagt der Sprecher Bürgerinitiative in Aich Dob, Jakob Logar: „Wir sind sehr dankbar, dass er die Zeit gefunden hat, mit uns zu sprechen. Auf Beamtenebene war es natürlich wesentlich schwerer, weil der rechtliche Aspekt dieses Problems ziemlich eindeutig ist und auch gegen uns spricht.“

600.000 Euro Schulden

600.000 Euro an Schulden blieben von der Genossenschaft übrig, daher hätten die Kanalgebühren verdoppelt werden müssen, betonte Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ).

Wie genau die politische Lösung jetzt nach dem Gespräch mit dem Landwirtschaftsminister aussehen könnte, steht noch nicht fest. Der Sprecher der Bürgerinitiative hofft aber weiterhin auf eine Auszahlung der Fördergelder im Nachhinein, da das Kanalprojekt in den drei Bleiburger Ortschaften ein Vorzeigeprojekt sei.

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