Einsatzreichstes Jahr für die Bergretter

Das Jahr 2011 war für die 750 Kärntner Bergretterinnen und Bergretter das einsatzreichste ihrer Geschichte, wie die jüngste Statistik der ehrenamtlichen Retter zeigt. Gestiegen ist die Zahl der Pistenunfälle, aber auch die der Unfälle beim Wandern.

Seit 2006 nimmt die Anzahl der Einsätze für die Bergrettung stetig zu, von 2010 auf 2011 sind diese noch einmal um 50 auf insgesamt 422 gestiegen. Der Alpinunfall im Fels mache da nur einen kleinen Bruchteil aus, sagt der Landesleiter der Kärntner Bergrettung, Otmar Striednig. Das Einsatzgebiet für die rot-schwarzen Retter verschiebe sich. "Bei den Pisteneinsätzen zum Beispiel und - wo wir ganz klar merken, dass der Berg- und Wandertourismus in Kärnten zunimmt – auch bei den Wanderwegen im leichten Gelände, da haben wir einen sehr großen Anteil an Einsätzen“.

Bergretter nun auch bei Forstunfällen im Einsatz

Neu ist die Hilfe bei Forstunfällen, seit die Bergrettung vom Roten Kreuz mitalarmiert wird: 19 Mal wurden die rot-schwarzen Retter geholt, um verletzte Waldarbeiter aus steilem Gelände zu bergen. Demgegenüber stagniere die Zahl der aufwändigen, oft tagelangen Sucheinsätze, so Striednig. „Wir hatten im Jahr 2011 ungefähr 20 Einsätze, es pendelt sich zwischen 20 und 25 Einsätzen ein, wenn man die letzten Jahre betrachtet“. Nicht immer werden die Retter für ihren Aufwand auch entschädigt: „Wo keine Versicherung vorhanden ist, bleiben wir meist auf den Aufwands-Kosten sitzen“, so Striednig.

Risiken einzuschätzen gehört zum Job

An der in diesem Winter entflammten Diskussion - Retter müssten wegen der Leichtsinnigkeit anderer ihr Leben aufs Spiel setzen - wolle er sich nicht beteiligen, so der Landesleiter. „Wir sind so ausgebildet, dass wir die Risiken abschätzen können und sollen. Wir gehen kein überhohes Risiko ein und sagen unseren Einsatzleitern und Mannschaften generell: Was möglich ist, ist möglich. Aber es muss auch die Situation geben Stopp zu sagen, da gehen wir nicht hin. Speziell, wenn wir auf schwierige Wintersituationen mit Lawinengefahr treffen, kannes die Situation geben, dass man zuwarten muss und nicht helfen kann“.

Solch einen Fall habe es in Kärnten in den vergangen Jahren aber nicht gegeben. 2011 konnten fast 500 Menschen aus Bergnot geborgen werden. Und auch diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen.