Unis denken über Studiengebühren nach

Einige Universitäten heben ab dem kommenden Wintersemester selbst Studiengebühren ein. Auch an der Uni Klagenfurt ist das ein Thema. Durch den Wegfall der Pflichtgebühren ab 1. März entgehen der Uni 450.000 Euro.

Nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs muss ab 1. März niemand mehr Studiengebühren zahlen. Laut einer von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) veröffentlichten Rechtsstudie ist es den Universitäten erlaubt, selbst Studiengebühren in beliebiger Höhe zu verlangen.

Geld wieder hereinholen

Der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt entgehen zirka 450.000 Euro. Dieses Geld wurde aber bereits budgetiert, man könnte es sich mit der Einführung von Studiengebühren wieder hereinholen.

Vizerektor Hubert Lengauer sagte, man wolle die Frage konsensuell mit den Gremien im Haus lösen.

Derzeit nur für Ausländer

Einen Studienbeitrag in der Höhe von 363 Euro zahlen derzeit nur jene Studenten, die aus Nicht-EU-Staaten kommen bzw. länger als die Mindeststudienzeit plus zwei Toleranzsemester brauchen. Der Rest ist durch verschiedene Ausnahmeregelungen davon befreit.

An den Unis Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Wien und der TU Graz muss die Einhebung noch vom Senat abgesegnet werden. Die bisher eingehobenen 363 Euro für Auslandsstudenten aus Nicht-EU-Ländern hält Lengauer für vertretbar.

Motivation für Studenten?

Studiengebühren bedeuten nicht automatisch weniger Studentenzahlen. Mit der Einführung 2001 gab es zwar einen leichten Rückgang, seither steigt die Zahl aber wieder. Bleibt die Frage, ob ein finanzieller Beitrag die Studenten eher motiviert, ihr Studium abzuschließen. Derzeit tritt ein beträchtlicher Teil der Inskribierten nie zu einer Prüfung an. Laut Lengauer sind es über 30 Prozent, auch in anderen Universitäten.

Hoffnung auf österreichweite Lösung

Bis April will man an der Alpen-Adria-Universität eine Entscheidung über die Einführung von Studiengebühren treffen. Vielleicht können sich die Koalitionsparteien aber auch noch auf eine österreichweite Lösung einigen.

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