Künstler H.P. Maya verstorben

Der bekannte Kärntner Künstler H.P. Maya ist am Mittwoch im Alter von 68 Jahren verstorben. Der Villacher beeindruckte vor allem durch seine Vielseitigkeit und gestaltete auch 25 Jahre die Kulisse für den Bachmannpreis.

Malerei, Grafik, Mikroexperimente, Kunst am Bau, Fotodokumentationen und Bühnenbilder für Theater und Fernsehen - der gebürtige Villacher Heinz Peter Maya war einer der vielschichtigsten Künstler Kärntens. Maya war zudem Koordinator und Gestalter vieler Kunstprojekte und Ausstellungen.

H.P. Maya

ORF

Bühnenbilder mit Aussage

Maya gestaltete für zahlreiche Fernsehproduktionen des ORF das Bühnenbild, etwa für den Publizistik-Preis, „Wenn die Musi spielt“ und die Starnacht am Wörthersee. 25 Jahre lang trugen die Bühnenbilder des Bachmann-Preises seine unverwechselbare Handschrift. Bühnenbilder, die viel mehr sein wollten und waren als nur die Dekoration für eine Fernsehsendung.

HP Maya Bühnenbild 2011

ORF/Puch

2011 stand das weiße Blatt im Mittelpunkt: Die Zeiten sind härter und ernster geworden, erklärte H.P. Maya, das spiegelt auch das Bühnenbild wider. Das weiße, unbeschriebene Blatt wirft Fragen auf. Was kann Literatur bewirken? Wie wichtig ist die Literatur heute?

Langjährige Tätigkeit im Kärntner Kunstverein

Maya besuchte die Bundesgewerbeschule für angewandte Kunst und absolvierte dort die Meisterklasse bei Prof. Rudolf Szyskowitz. Seine Werke stellte er in zahlreichen Ausstellungen, auch in der Schweiz und Italien, aus. Mayas Werke befinden sich mittlerweile im Besitz zahlreicher Kunstsammlungen, wie der Albertina.

Maya wirkte viele Jahre im Kunstverein Kärnten mit - als Herausgeber eines umfassenden Kompendiums sämtlicher Kärntner Künstler und als Ausstellungsgestalter etwa gemeinsam mit Tichy oder Kolig, aber auch als regelmäßiger Gastgeber von Leseabenden in seinem Atelier in Villach Völkendorf.

H.P. Maya Bilder

ORF

„Ich bin ein ewig Suchender“

Maya war ein stiller und bescheidener Mensch. Seine Bilder waren für ihn wie Kinder. Sie einfach irgendjemandem zu überlassen, war für ihn nie ein Thema. Freundlich und bestimmt konnte er sagen: „Ihnen verkaufe ich das nicht.“ Genauso unbeirrt ging er auch seinen Weg. Er wollte nie Lehrer werden, entschied sich bewusst gegen die finanzielle Sicherheit und für die Freiheit als Künstler.

Sich zufrieden zurücklehnen oder weniger zu arbeiten war nie ein Thema: „Ich bin ewig neugierig geblieben. Es kann alles noch besser sein, ich bin ein ewig Suchender“, sagte er einmal in einem ORF-Interview. Eine Frage hat Heinz Peter Maya sein Leben lang beschäftigt: Wir wissen alle nicht, woher wir kommen, wohin wir endlich gehen werden.

Kärnten trauert um renommierten Künstler

Betroffen reagierte Kulturreferent Harald Dobernig (FPK) auf das Ableben des renommierten Künstlers: „Als Gestalter der Kulisse für den Bachmannpreis hat Maya dazu beigetragen, dass die Lesungen beim Bachmannpreis für die Besucher nicht nur hörenswert, sondern auch immer sehenswert waren. Er hat dem Preis ein unverwechselbares Gesicht gegeben.“ Für die Kärntner Kunstszene sei Mayas editorische Tätigkeit sehr wertvoll gewesen.

Kärnten trauere um einen seiner größten Künstler, sagte SPÖ-Chef Peter Kaiser am Donnerstag. Maya habe die Bühne des Lebens viel zu früh für immer verlassen: „Maya beeindruckte mit seiner Vielseitigkeit. Mit den von ihm gestalteten Bühnenbildern für den Bachmannpreis setzte er Kärntens erfolgreichsten Kulturexport europaweit in Szene. Dafür gebührt ihm ebenso Dank und Anerkennung, wie für sein Engagement und Mitwirken im Kärntner Kunstverein.“

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