Nach Lawinenabgang: Vater erzählt

Den vergangenen Samstag werden Georg Unterkofler aus Klagenfurt und seine Familie nie vergessen. Beim Skifahren in der Innerkrems löste sich ein Schneebrett, Frau und Tochter wurden verschüttet. Der Vater konnte beide retten, hier erzählt er davon.

Die Bergretter sind sich einig, Georg Unterkofler rettete seiner Frau (53) und seiner Tochter (24) am Samstag das Leben. Beim Skifahren in der Innerkrems fuhren sie ein Stück weit in einen Hang ein, ein Schneebrett löste sich und verschüttete Frau und Tochter.

Georg Unterkofler: „Wir sind ganz wenig abseits der Piste gefahren, ca 100, 150 Meter, haben einen mittelsteilen Hang gequert. Ich bin voraus gefahren, dann hat es auf einmal dumpfen Knall gegeben. Ich bin noch schnell rausgefahren und als ich zurückgeschaut habe, hab ich gesehen, dass ein ganz massives Schneebrett sich gelöst hat und ich habe meine Frau und meine Tochter nicht mehr gesehen.“

Arm rage aus dem Schnee

Unterkofler rief per Handy um Hilfe und machte sich sofort auf die Suche nach seiner Familie. „Ich habe den Lawinenkegel abgesucht und den Arm meiner Frau gesehen, der sich bewegt hat. Ich habe sie ausgegraben, da ist auch schon jemand zu Hilfe gekommen. Als wir die Frau soweit gehabt haben, dass sie ansprechbar war, haben wir gefragt, wo die Tochter ist.“

Rucksack der Tochter gesehen

Die Mutter sagte, die Tochter sei hinter ihr gewesen; Vater Georg Unterkofler begann sofort, weiterzusuchen. „Ich habe die Tochter nach wenigen Minuten orten können, ich habe ihren Rucksack entdeckt unter den gelösten Schneeblöcken und mit dem Skistock gestochert.“

Als beide Frauen bereits ausgegraben waren, kamen Hubschrauber und Notarzt, beide wurden sofort versorgt. Ob Unterkofler gedacht hätte, dass wenige Meter von der Piste entfernt so etwas passieren könnte?

„Tausend Schutzengel“

Unterkofler: „Eigentlich nicht, das war ein mittelsteiler Hang, der Schnee war sehr kompakt. Für mich war es eine große Überraschung, dass sich der Schnee auf dieser Breite gelöst hat.“

Seine Frau sei etwa einen Meter unter dem Schnee gewesen, der Kopf etwa 20 Zentimeter, schildert Unterkofler, die Tochter ca. 30 bis 40 Zentimeter, doch die Füße steckten einen Meter in dem gepressten Schnee.

Unterkofler: „Der Familie sind tausend Schutzengel zur Seite gestanden, wir können noch einmal Geburtstag feiern.“ Seine Tochter feierte am Samstag ihren 24. Geburtstag.

Das ganze Interview zum Nachhören

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