Defekt: Notrufnummern ausgefallen

Wegen technischer Probleme sind in der Nacht auf Mittwoch die Notrufnummern 144 (Rettung) und 141 (praktische Ärzte) für zwei Stunden ausgefallen. Die Rettung konnte teilweise nur über die Notrufnummer der Polizei, 133, erreicht werden.

Zwei lange Stunden, von 22.00 bis 24.00 Uhr, war die Notrufnummer 144 der Rettung in ganz Kärnten nicht erreichbar. Ebenso die Nummer 141, über die Dienst habende praktische Ärzte zu erreichen sind. Der Villacher ÖBB-Pensionist Günther S. machte bange Minuten durch, als seine Frau eine akute Blutung hatte und er nur das Besetzt-Zeichen der Rettung zu hören bekam.

„Etwa gegen 21.40 Uhr ist bei meiner Gattin scheinbar die Schlagader geplatzt, das Blut floss heraus wie bei einem Springbrunnen. Natürlich war ich sehr aufgeregt und versuchte die Blutung mit handtüchern zu stillen, was mir jedoch nicht gelang. Ich habe versucht 144 zu wählen - besetzt. Dann habe ich 141 gewählt - wieder besetzt. Schließlich kam ich auf die Idee, es über den Polizeinotruf zu versuchen. Dort wurde sofort abgehoben und alles wurde in die Wege geleitet. Das Ganze hat sich durch das Herumtelefonieren aber circa 20 Minuten verzögert“.

„Auf Fehler selbst draufgekommen“

Eine solche Situation habe es in Kärnten seit Einführung des Notrufsystems noch nicht gegeben. Grund war ein technischer Defekt bei der Telekom. Rotkreuz-Präsident Peter Ambrozy: „Was mich stört ist, dass wir selbst auf den Fehler draufkommen mussten. Wir haben in erster Linie die Fehlersuche bei uns gemacht und sind dann draufgekommen, dass der Fehler bei der Telekom liegt. Dann haben wir festgestellt, dass das offenbar schon länger bekannt war, aber mit denen, die es brauchen, nicht kommuniziert wurde.“

Rotes Kreuz, Peter Ambrozy

ORF

Rotkreuz-Präsident Peter Ambrozy

Während die Nummer der Rettung und die Ärztenotrufnummer in ganz Kärnten nicht funktionierte, fielen die Rufnummern 133 für die Polizei und 122 für die Feuerwehr nur in einigen Teilen Kärntens aus.

Abwicklung über andere Bundesländer

Teilweise konnten sie zwar vom Festnetz, nicht aber vom Mobiltelefon angewählt werden, hieß es aus der Landesalarm- und Warnzentrale. Trotzdem konnten über diese Nummern die Notrufe für die Rettung abgewickelt werden.

Ambrozy: „Es ist mit sehr viel Geschick gelungen, herauszufinden, was noch funktioniert und mit Hilfe von ORF, der Telekom und anderer Organisationen gelungen, sicherzustellen, dass über Graz, Salzburg, Tirol und Nachbarbezirke die Polizeinotrufnummer erreicht werden konnte.“

Über Lösungen nachdenken

Zum Glück sei nichts Gravierendes passiert, sagte Ambrozy, aber ein zweites Mal dürfe ein solcher Fall nicht eintreten. Alle Verantwortlichen - von der Telekom bis zur Landesregierung - seien jetzt aufgefordert, Überlegungen anzustellen, wie ein neuerlicher Ausfall der Notrufnummern verhindert werden könne.