Arbeitslosigkeit um 0,4 Prozent gesunken

In Kärnten hat die Arbeitslosigkeit leicht abgenommen. Der Rückgang im Dezember beträgt 0,4 Prozent. Rund 30.000 Personen sind in Kärnten als arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulungen. Manchen Branchen geht es besser, als anderen.

In der Metallverarbeitungsbranche konnten im Dezember 320 Menschen eingestellt werden, das bedeutet einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um fast sieben Prozent. Ähnlich deutlich die Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Holz und der Elektrobranche. Auch am Bau verzeichnet das Arbeitsmarktservice einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5,4 Prozent.

Der Konkurs der Baufirma Plantrans in Oberkärnten spiegelt sich in diesen Zahlen aber noch nicht wider.

Frauen besonders betroffen

Im Gesundheitsbereich, bei den Reinigungskräften und Hilfsarbeitern stieg hingegen die Arbeitslosigkeit, sagte Franz Zewell vom AMS Kärnten: "Besonders von Zunahme bei der Arbeitslosigkeit sind die Frauen betroffen. Hier haben wir im Dezember eine Zunahme von sieben Prozent, während die Männerarbeitslosigkeit um 2,3 zurückgegangen ist.

Auch im Tourismus ist die Situation alles andere als einfach. Knapp 2.500 Arbeitslose sind zur Zeit beim AMS vorgemerkt. Zewell: „Wir haben schon seit August bemerkt, dass die Zahlen im Tourismus in der Arbeitslosigkeit leicht zunahmen. Diese Zahlen bestätigten sich auch Dezember. 2.550 Personen sind vorgemerkt, das ist eine Zunahme von 11,6 Prozent.“

Ostöffnung wirkt sich aus

Es gebe um 200 offene Stellen im Tourismus weniger. Das liege am mangelnden Schnee aber auch am Verdrängungswettbewerb. Seit der Ostöffnung seien 1.200 Personen nach Kärnten gekommen, sie arbeiten überwiegend im Dienstleistungsbereich, so Zewell.

Das Wirtschaftswachstum sei alles andere als rosig, so Zewell. Im Jahresdurchschnitt müsse man sich in Kärnten auf 900 zusäztliche Arbeitslose einstellen. Das sei eine Herausforderung, auch für die Schulungen, denn hier wurde das Budget deutlich zurückgefahren. Im vergangenen Jahr gab es um zehn Millionen Euro weniger.

Der Focus gelte auf jeden Fall den über 50-Jährigen. Prognosen, wie stark die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe steigen werde, wollte Zewell jedoch keine abgeben.

AK warnt vor „Konjunktureintrübung“ 2012

Die Arbeiterkammer warnte in einer Aussendung vor einer zu „erwartenden Eintrübung der Konjunktur“. Laut Prognosen der Wirtschaftsforscher werde sich das Wirtschaftswachstum auf 0,4 bis 0,8 Prozent verlangsamen. AK-Präsident Günther Goach: „Drohende Sparpakete dürfen die Kaufkraft und die Inlandsnachfrage nicht noch weiter schwächen und damit weitere Arbeitsplätze gefährden. Keinesfalls darf jetzt Bildung kaputt gespart werden. Denn nur durch Investitionen in Aus- und Weiterbildung kann einerseits der Fachkräftemangel behoben und andererseits Arbeitslosigkeit verringert werden“.

Von der Arbeiterkammer werden deshalb mehr Fördermittel von Bund und Land für mehr Qualifizierungsangebote und Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose gefordert sowie effiziente Programme für die Höherqualifizierung arbeitsloser Frauen. Außerdem sollten Unternehmen die Verantwortung für ältere Arbeitnehmer stärker wahrnehmen, so die AK.

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