KAC-Profi Schuller erhält Lyrikpreis

Am Donnerstagabend ist der 4. Kärntner Lyrikpreis der Klagenfurter Stadtwerke an den KAC-Profi und Nationalspieler David Schuller verliehen worden. Er setzte sich gegen 224 Autoren mit seinen Gedichten durch. Zur Preisverleihung kamen alle Teamkollegen vom KAC.

David Schullers Gedichte strafen alle Klischees über Sportler Lügen. Sein Erfolg in der Literatur überraschte aber auch die versammelten KAC-Teamkollegen.

Morgendlich

Schlummernd/
wie verkrochen die boten einer planschenden stirn
auftauchen im zerzausten nest die ungeschminkten mauerblümchen
sich aus ihren grasnarben bohren.
wüsste gerne was man der anschmiegsamen silbe alles brechen muss
damit sie endlich aufhört diese magere katze anzuhimmeln die jedes mal die klinkelose fensterseite hinüber
schleicht
dreh dich um
du liegst im bett auf deinen Augen

Paul Schellander: „Natürlich ist das ungewöhnlich. Es wird den Sportlern ja nachgesagt, dass es für sie nur den Sport gibt und sonst nichts. Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass es nicht immer so ist.“

Schuller studiert Germanistik

Warum sich ein Eishockeyprofi ausgerechnet bei einem Lyrikwettbewerb bewirbt? Nur für sich selbst zu schreiben war David Schuller, der nebenher Germanistik studiert, nicht genug.

Schuller: „Künstler für sich selbst, natürlich will man eine gewisse Resonanz haben und sehen, wie die Texte bei so genannten Experten ankommen. Es war sicher ausschlaggebend, dass es eine so hochkarätige Jury war.“

Staunen in der Jury

Großes Staunen herrschte auch in der Jury als klar wurde, wessen Gedichte sich hinter der anonymisierten Nummer 144 versteckten, so Vorsitzender Manfred Posch: „Er war mir nicht sofort ein Begriff. Erst der Nachsatz, es handle sich um einen Eishockeycrack, machte mir die Sache klar.“

Sonderpreis an Axel Karner

Auch im vierten Jahr war Büchnerpreisträger Josef Winkler in der Jury. Er verlieh den Sonderpreis der Landeskulturabteilung (dotiert mit 2.000 Euro) an Axel Karner.

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Karner sei noch makaberer als er, so Winkler. Karner übte anlässlich der Verleihung Kritik an der Landeskulturpolitik Kärnten.

Unter den Preisträgern des STW-Lyrikpreises befand sich noch ein weiterer Prominenter: Kärntens Militärkommandant Gunther Spath ging als Elftplatzierter nach Hause.