Svetits-Verhaftung: bangen um Verein

Nach der Verhaftung von Peter Svetits stellt sich die Frage, wie geht es mit dem Fußballstadion Klagenfurt weiter, sollte die Austria Klagenfurt Konkurs anmelden müssen? Deren Schicksal hängt vom Geld der Investorengruppe von Svetits zusammen. Eine Entscheidung soll Mittwochvormittag fallen.

Muss das Stadion schon eingemottet werden, bevor es überhaupt fertiggestellt ist? Diese Fragen beschäftigen spätestens seit Montag die Öffentlichkeit, nachdem der Geldgeber und Austria-Präsident Ex-GAK-Präsident Svetits verhaftet wurde. Damit sind auch seine rettenden 300.000 Euro blockiert.

Masseverwalter muss entscheiden

Für die Austria Klagenfurt ist es schon wieder ein Schicksalstag - so nah wie jetzt war das Aus für den Fußballklub aber wohl noch nie. Bis Mittwochfrüh muss Masseverwalter Gerhard Kochwalter entscheiden, ob er die Schließung des Regionalligavereins beantragt. Eine Entscheidung wurde am Dienstag vertagt.

Gegenüber dem ORF Kärnten sagte Kochwalter: Bleiben die 300.000 Euro von der Gruppe um Peter Svetits auf dem Treuhandkonto blockiert, dann sehe er keine Zukunft.

Verein hängt mit Svetits Zukunft zusammen

Die Zukunft von Austria Klagenfurt hängt in den nächsten Stunden also unmittelbar mit jener von Peter Svetits zusammen und ob über ihn U-Haft verhängt wird.

Austria-Vizepräsident Matthias Dollinger senior übte sich in Zweckoptimismus und hofft, dass Svetits freigeht und der Klub noch an das Geld kommt.

Vertragsunterzeichnung hinfällig

Svetits hätte am Montag mit der Klagenfurter Sportpark-GmbH einen Stadionnutzungsvertrag über 20 Jahre abschließen sollen. Geht es mit der Austria Klagenfurt zu Ende, ist das hinfällig und ein Fußball-Regelbetrieb im Stadion wahrscheinlich auf Jahre hinaus Geschichte.

Sportpark will Stadion fertigstellen

Ob mit oder ohne die Austria - für Sportpark-Geschäftsführer Daniel Greiner ist wesentlich, dass das Stadion endlich fertiggestellt wird und einen gültigen Baubescheid erhält. Denn bisher war pro Jahr nur eine Veranstaltung abseits vom Fußball möglich, und selbst die zuletzt nur bei geschlossenem Oberrang.

Mehr zum Thema:

Greiner: „In Zukunft planen wir im Rahmen des neuen Baubescheides, das Stadion vermehrt auch für kulturrelle und Sportveranstaltungen, die nichts mit Fußball zu tun haben, zu nutzen.“

Veranstaltungen abgesagt

Zwei Veranstaltungen im Vorjahr konnten nicht angenommen werden, ein Elton-John-Konzert und ein Militärkonzert. Auch eine Sportveranstaltung in Richtung Motocross habe man nicht annehmen können, so Greiner.

Mehr zum Thema:

Anfragen gäbe es genug, so Greiner. Und schließlich wolle der ÖFB nach wie vor Fußball-Länderspiele und das Cupfinale in Klagenfurt austragen. Greiner: „Bedingung dafür ist, dass das Stadion in voller Kapazität nutzbar ist und in den nächsten Monaten schaut es nicht danach aus.“

Die Zukunft des Stadions und die Zukunft der Austria Klagenfurt bleiben somit ungewiss.

Stadionakt bei Finanzministerium

Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (FPK) gab am Dienstag in einer Aussendung bekannt, dass es Grünes Licht für den eingereichten Stadionakt beim Sportministerium gebe. Es geht um 15,5 Mio. Euro, die der Bund für die Fertigstellung des Stadions zahlen soll. Die letzte Entscheidung liegt aber im Finanzministerium. Scheider rechnet in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung.

Zusätzlich ist ein neuer Baubescheid nötig, damit neben Fußball auch andere Veranstaltungen stattfinden können. Anfragen gebe es viele, heißt es von der Sportpark-Geschäftsführung, bisher war jährlich aber nur eine solche Veranstaltung möglich.