Hypo vermietet keine Schiffe mehr
Ein Gutachten von PriceWaterhouseCooper (PWC) hatte 2009 hohe Wellen geschlagen. Darin war zu lesen, dass insgesamt 400 Leasing-Boote der Hypo verschwunden seien. Die Bank hat dies stets dementiert.
Insgesamt acht Boote „verschwunden“
Der angeblich enorme Schwund kam dadurch zustande, dass PWC einfach Briefe an alle Marinas verschickte, in denen laut Unterlagen leasingfinanzierte Boote der Hypo liegen müssten. Der Rücklauf aus Kroatien war enden wollend, Nicht-Meldung wurden im Gutachten einfach als „verschwunden“ klassifiziert.
Der „Schwund“ - also Betrug - liegt laut Bank insgesamt unter dem Branchenschnitt. „Insgesamt hat es acht Fälle gegeben, wo der Leasingnehmer mit dem Boot verschwunden ist“, sagte Hypo-Sprecher Dominic Köfner gegenüber der APA.
Schiffsleasing „kein Kerngeschäft“
Trotzdem zieht man sich aus diesem Sektor zurück, es gehöre nicht zum Kerngeschäft der Bank, lautet die Begründung. Bis 2015 will man das Schiffsleasing auf Null gestellt haben.
30 Jachten mussten in den vergangenen zwölf Monaten eingezogen werden, weil die Leasingnehmer ihre Raten nicht mehr bedienten. Davon sind laut Hypo 15 bereits verkauft, der Rest wird auf Bootsmessen zur Veräußerung präsentiert. Verleast werden sie nicht mehr, weil keine Neuverträge mehr abgeschlossen werden.
Fünf-Sterne-Hotel in Kroatien wird verkauft
Seit dem Sommer läuft auch der Verkauf des kroatischen „Skandalobjekts“ Rezidencija Skiper. Das Fünf-Sterne-Hotel mit 186 Zimmern wird inzwischen von der Hotelkette Kempinski betrieben, die heurige Sommersaison brachte ein „deutlich positives“ Ergebnis, die Auslastung lag in der Hochsaison bei 95 Prozent.
Halbinsel Savudrija: Villa vor Verkauf
Vor dem Verkauf steht die größte Villa auf der Halbinsel Savudrija, die stolze 880 Quadratmeter aufweist. Die Verträge sind unterschriftsreif, hieß es aus der Bank. Die Nachfrage nach den Villen und Appartements ist höher als erwartet, entsprechend hofft man bei der Hypo auch auf bessere Preise. Vermuteter Grund für das große Interesse: Die Eurokrise und die damit einhergehende Flucht von Investoren in Immobilien.
Insgesamt hat das ehrgeizige Projekt rund 200 Mio. Euro gekostet. Inzwischen steht es mit einem deutlichen geringeren Betrag in den Büchern der Ende 2009 notverstaatlichten Bank. Dass die Anlage auf 75 Mio. Euro abgeschrieben worden sei, wie mehrfach kolportiert wurde, wird jedoch heftig dementiert. Man habe die Bewertungen marktkonform berichtigt, hieß es. Angeblich liegt die Summe derzeit bei rund 120 Mio. Euro.
- Hypo: Brisante Interventionswünsche
(kaernten.ORF.at; 12.10.2011) - Fekter: Hypo kostet mehr als Griechenland
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(kaernten.ORF.at; 3.10.2011) - Hypo: Mutmaßungen über neue Kapitalnot
(kaernten.ORF.at; 24.9.2011)