Aufregung um geplante Kasernen-Schließung

Laut internem Papier des Verteidigungsministeriums könnten bundesweit fünf Kasernen geschlossen werden - darunter auch die Goiginger Kaserne in Bleiburg. Nach kritischen Reaktionen gab der Generalstab jetzt - vorläufig - das Kommando zum Rückzug.

Das Streitkräfteführungskommando hatte die Weisung erteilt, das Einsparungspotenzial der Kasernen zu erheben. In Kärnten ist wieder einmal die Goiginger Kaserne in Bleiburg ins Visier der Reformer geraten. Zumindest hätte es einen klaren Auftrag ans Militärkommando Kärnten gegeben, zu berechnen, wie viel durch die Schließung dieses Standortes eingespart werden könnte, bestätigt der Militärkommandant von Kärnten, Gunter Spath.

Ausbildungszentrum Bleiburg

Die Bleiburger Kaserne gilt als Ausbildungszentrum. Im Regelbetrieb gibt es dort 45 Bedienstete, dazu kommen rund 100 einjährig freiwillige und rund 120 Unteroffiziere, die zwei Mal pro Jahr für drei Monate einen Kurs absolvieren.

Spath: Standort steht weiter zur Diskussion

Durch die notwendigen Sparmaßnahmen habe man Beurteilungen anstellen lassen, so Spath. Nach dem bundesweiten Protest habe der Generalstab reagiert und die Spar-Berechnungen vorläufig stoppen lassen. Eine Liste über bevorstehende Schließungen von Kasernen gäbe es aber nicht.

Spath räumt gleichzeitig aber auch ein, dass der Standort Bleiburg sehr wohl zur Diskussion stehe, schon 2010 sei dies ein Thema gewesen. Erst nach Erhebungen könne aber über Einsparmaßnahmen geredet werden.

Protest der Kärntner Politik

Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) übte in Zusammenhang mit den kolportierten Kasernenschließungen Kritik an Verteidigungsminister Norbert Darabos, er solle die Schließungsdebatte endgültig beenden. Die Kaserne sei ein wichtiger Sicherheits- und Wirtschaftsfaktor im Süden Kärntens, so Dörfler.

Die ÖVP sagte in einer Reaktion, die Stilllegung der Bleiburger Kaserne sei inakzeptabel. Diese Pläne seien eine Bundesherr-Reform in Salamitaktik, kritisierte Parteisekretär Achill Rumpold. Und SPÖ-Chef Peter Kaiser holte sich telefonisch von Minister Darabos die Bestätigung ein, dass die Bleiburger Kaserne erhalten bleibt.