Tödlicher Kletterunfall in Malta

Ein Student ist am Nachmittag bei einem Kletterunfall in Malta fast 200 Meter abgestürzt. Der Mann war mit einem Freund auf einem Klettersteig unterwegs. Er konnte von den Einsatzkräften nur mehr tot geborgen werden.

Der 24 Jahre alte Student aus Friesach war zu Mittag mit einem Freund beim Fallbach Klettersteig in Malta unterwegs. Der Mann dürfte an der schwierigsten Stelle des Steiges, die sehr viel Kraft benötigt, Probleme bekommen haben, war laut Polizei zu diesem Zeitpunkt auch nicht entsprechend gesichert.

Malta Polizei Rettung

Bergrettung Spittal

„Es ist genau an der schwierigsten Kletterpassage passiert, man klettert hier leicht im Überhang. Ich könnte mir vorstellen, dass hier die psychische Komponente mitgespielt hat, dass die Person aufgrund von psychischem Stress beim Umhängen einen Fehler gemacht hat und anstatt den Karabiner in das nächste Segment zu hängen beide ausgehängt hat“ sagte Michael Koller, der Einsatzleiter der Bergrettung.

Fehler beim Sichern mögliche Ursache

Laut Koller sichere sich im Regelfall jeder Kletterer über zwei Selbstsicherungsschlingen ab. „Grundsätzlich funktioniert das so, dass zwei Selbstsicherungen am Stahlseil angebracht sind. Beim Umhängen muss immer eine dieser Sicherungen umgehängt werden. Wenn nicht beide im Stahlseil sind, ist diese Person ungesichert“, so Koller. Das dürfte aber bei diesem tragischen Absturz der Fall gewesen sein. Der 24-Jährige verlor den Halt und stürzte über 130 Meter ab. Sein etwa gleichaltriger Studienkollege, der vor ihm geklettert war, dürfte den Absturz laut Polizei mitangesehen haben.

Ein Unfallzeuge alarmierte nach dem Absturz die Einsatzkräfte. Der 24-Jährige konnte aber nur noch tot geborgen werden. Bis zur endgültigen Klärung der Unfallursache komme aber auch ein technisches Versagen der Selbstsicherungskarabiner in Frage, so Koller. Die genaue Unfallursache muss also noch von Alpinpolizei und der Spurensicherung geklärt werden.

Malta Polizei Rettung

Bergrettung Spittal

Große Gefahr auch für Bergretter

Die Bergung der Leiche war sehr schwierig, weil sie genau unter dem Wasserfall lag und dieser derzeit aufgrund der Schneeschmelze sehr viel Wasser führt. „Auch für die Bergretter herrschte massive Gefahr von oben. Die Wassergischt ist an dieser Stelle so gewaltig, dass man sich beim Luftholen schwer tut und auch das Sehvermögen beeinträchtigt ist“, so der Bergretter. Bei dem Kletterunfall standen 24 Einsatzkräfte der Bergrettung Lieser,- Maltatal und Spittal an der Drau, Polizeihubschrauber, Notarzthubschrauber RK1 und die örtliche Polizei im Einsatz.

In den vergangenen Jahren komme es immer häufiger zu Klettersteigunfällen. Der Trend zu diesem Sport sei gestiegen. Im Vergleich zu anderen Klettersteigen passiere laut Michael Koller von der Bergrettung, am Fallbachklettersteig nicht viel mehr.