Drogenerstkontakt oft schon im Kindesalter

Die Wahrscheinlichkeit, dass bereits Kinder mit 10 Jahren Kontakt mit Drogen oder verbotenen Substanzen haben, ist groß. Experten wissen, dass sie diese oft in der Schule oder am Schulweg angeboten bekommen.

Wenn Eltern bei ihren Kindern an die mögliche Gefahr von Drogen denken, so kommen ihnen meist erst einmal Alkohol und Zigaretten, vielleicht Cannabis in den Sinn. Experten wissen allerdings von zahlreichen Stoffen, die im Umlauf sind, die oft gar nicht unter den Begriff harte Drogen fallen, für Kinder und Jugendliche aber dennoch gefährlich sein können.

Kinder Schüler Schule Snus

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In Kontakt kommen Kinder mit verbotenen Substanzen häufig in einem Alter, in dem sie noch längst nicht abends in Lokalen unterwegs sein dürfen. Umso größer ist dann die Verunsicherung, wenn Kinder zu Hause erzählen, es wurde ihnen was angeboten.

Snus wird immer mehr zum Problem

„Wenn sie auch einen längeren Schulweg haben, dann können sie durchaus bei der Bushaltestelle auf dem Weg zur Schule aber natürlich auch von gleichaltrigen in der Schule angesprochen werde ob sie irgendwas einmal ausprobieren möchten. Da meine ich noch gar nicht harte Drogen, sondern durchaus auch Zigaretten oder auch Alkohol. Was auch immer mehr besonders in Kärnten Thema wird, ist die Substanz Snus, die auch gerade in Sportlerkreisen eingesetzt wird zur Leistungssteigerung“, so Barbara Drobesch-Binter von der Sucht-Prävention des Landes Kärnten.

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Experten raten Eltern zu Gespräch

Der Kauf von Snus, dem Kautabak ähnlichem Stoff, der süchtig machen kann, ist in Österreich verboten. Im Internet wird man hingegen schnell fündig. Jugendliche in Schulen und auf der Straße darauf angesprochen wissen sofort, worum es sich handelt. Schulen tun mittlerweile viel im Bereich Prävention und raten verunsicherten Eltern zum Gespräch, sollten sie auf den Konsum oder die Weitergabe von verbotenen Stoffen aufmerksam werden.

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Information ist wichtig

Eltern und Schulen können nur gemeinsam bei Problemfällen eingreifen und helfen, so Karl Heinz Rosenkranz, der Direktor des Bundesgymnasiums Lerchenfeld in Klagenfurt ist. Für ihn sei Information das Wichtigste. "Die Schule kann auf einer Wissensebene dann auch Informationen an die Schüler weitergeben. Es werden Experten eingeladen und wir können so vielleicht die Schüler besser erreichen, als manchmal die Eltern, die emotional noch viel stärker drinnen sind in der Problematik“, so Rosenkranz.

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Das Motto Helfen statt Strafen sieht auch eindeutig das Suchtmittelgesetz bei Jugendlichen vor, das Schulen dazu anhält eventuelle Probleme gemeinsam mit Schularzt, Schulpsychologen, Eltern und Lehrern zu lösen, bevor Behörden eingeschaltet werden.