Kraftwerks-Kontrollen im tiefsten Winter
Die Mitarbeiter sind mit dem Hubschrauber und dann zu Fuß mit Schneeschuhen im Tiefschnee unterwegs, denn zu manchen Speichern und Bauwerken käme man jetzt gar nicht anders hin. Eine der Kontrollen stand diese Woche an, Redakteur Peter Matha war mit dabei.
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Der Hubschrauber kam aus Salzburg und nahm die Arbeiter neben dem Kraftwerk Rottau auf. Allein das Aussteigen aus dem Hubschrauben mitten hinein in den Tiefschnee ist schon eine Herausforderung.
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Alle Arbeiter sind immer gut für den Ausflug in den Hochwinter gerüstet. Warme Kleidung, Gamaschen und Schneeschuhe sind Pflicht, denn ohne sie käme man bei manchmal vier Meter Schnee nicht weit. Die technischen Einrichtungen werden einmal pro Monat überprüft, so schreibt es die Behörde vor. Am Vormittag setzte der Hubschrauber die Zweier-Mannschaften ab.
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Beim Hochalmsee oder beim Gößkarspeicher waren es diesmal Richard Steindl und Hubert Amlacher. Spezielle Messgeräte zeigen an, ob sich etwas verändert hat und gefährlich werden könnte. Hinter dem Gößkardamm stauen sich fünf Millionen Liter Wasser. Hubert Amlacher erklärt, das Extensometer zeigt, wie sich der Fels verhält und ob er sich bewegt. Er mag seinen Job, vor allem bei schönem Wetter.
Etwas tiefer im Tal waren Dominic Leitner und ein Kollege mit Schneeschaufeln zu Gange, sie suchten einen Wintereingang zu ihrem Arbietsplatz, sonst können sie gar nicht erst zu arbeiten anfangen, so Leitner. Durch den freigeschaufelten Eingang gelangt man zum Grundablass. Falls mit dem Speicher etwas sein sollte, werde das Wasser hier zur Sicherheit abgelassen. Im Berg selbst ist vom Winter nichts zu spüren. Die Techniker messen, wieviel Wasser durch den Damm sickert. Jede Stunde müssen sie außerdem die Zentrale anrufen, um mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist.
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Lawinenexperte ist immer mit dabei
Der Hubschrauber flog währenddessen weiter zum Schoberboden, wo die Reißeckbahn einmal ihre Bergstation hatte. Eine Straße hier herauf wird immer mit Fräsen frei gehalten. Alois Obereder von der Lawinenkommission war mit dabei, er grub beim Einsatz ein Schneeprofil und kontrollierte die verschiedenen Schneeschichten. Er muss das OK zum Weiterarbeiten oder für einen etwaigen Abbruch der Arbeiten geben. Was passiert, wenn eine Lawine in den Speichersee donnert? Laut Obereder gebe es ein Lawinenutachten, das besagt, dass diese Lawinen, die in diesem Kessel einstoßen, den See nicht zum Überlaufen bringen können.
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Ab Lawinenstufe 4 darf keiner ins Gelände
Bis zur Lawinenwarnstufe 3 wird hier unter der Aufsicht des Experten und mit Lawinenausrüstung für jeden Mann gearbeitet, ab Stufe 4 dürfe man nicht mehr ins Gelände gehen, so Obereder. Dann gebe es nur noch Noteinsätze, wenn es ein Gebrechen beim Kraftwerk gebe oder auch bei einem medizinischen Notfall. Am Nachmittag waren die Kontrolltrupps mit ihrer Arbeit fertig und wurden vom Hubschrauber wieder eingesammelt. In einem Monat müssen sie wieder hinauf in die eisige Winterlandschaft.