Scheuer Geselle: Smaragdgrüner Regenwurm

In Kärntens Wäldern lebt ein ganz besonderer Wurm: Der smaragdgrüne Regenwurm. Bei seiner Geburt sieht er aus wie ein normaler, fleischfarbener Regenwurm, mit der Geschlechtsreife färbt er sich grün in allen Schattierungen.

In Kärnten wurden 24 verschiedene Arten von Regenwürmern bestätigt. Der smaragdgrüne Regenwurm ähnelt im Körperbau den normalen Regenwürmern, wird aber nur selten gesehen. Denn sein Lebensraum sind möglichst unberührte, feuchte Wälder mit Moosen und viel Totholz. Im Alter von zwei oder drei Jahren werden sie grün.

Smaragdgrüner Regenwurm

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Die Würmer zeigen viele Schattierungen von Grün

Smaragdgrüner Regenwurm

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Wenig erforschte Tiere

Im steilen Loibltal, unweit der Tscheppaschlucht, finden sie einen idealen Lebensraum. Der smaragdgrüne Regenwurm ist im Gegensatz zu seinen fleischfarbenen Artgenossen noch relativ unerforscht. Es gibt viele verschiedene Grünschattierungen, der Lebensraum sind feuchte, vermoderte Stücke von Totholz.

Regenwürmer

Sie leben in der Erde und gehören zu den Ringelwürmern. Weltweit gibt es mehr als 650 Arten. Den Namen haben sie vermutlich bekommen, weil sie bei Regen aus dem Boden hervorkommen. Sie fressen Erde und vermodertes Pflanzenmaterial.

Wird nur selten gefunden

Christian Wieser ist der Leiter der zoologische Abteilung des Landesmuseum: „Er hat eine heimliche Lebensweise, er lebt im Wald, in der Nähe von vermodertem Holz wie Baumstümpfen. Deswegen findet man ihn kaum. Nur Menschen, die sich viel im Wald aufhalten oder ihn bewusst suchen, finden ihn.“

Jetzt ist Paarungszeit der Regenwürmer. Sie sind Zwitter, daher wird wechselweise begattet. Selbst können sie sich aber nicht befruchten. Um Regenwürmer ranken sich viele Mythen, zum Beispiel, dass, wenn man sie in zwei Stücke teilt, beide Teile weiterleben. Für Wieser ist das ein Märchen. Überleben könne nur ein Teil und nur dann, wenn die meisten Organe erhalten bleiben.

Auf Regenwurmsuche

Das Kamerateam war in Kärntner „Urwäldern“ unterwegs

Warum man Regenwürmer bei Regen am häufigsten sieht, hat einen Grund, so Wieser. Sie retten sich vor dem Ertrinken, denn die Höhlen des Wurms füllen sich mit Wasser. Wenn dann die Sonne komme, bekommen sie gleich wieder einen Sonnenbrand, der sie tötet. Sie sind eine Besonderheit und ein Beispiel für den Artenreichtum der Natur, wenn sie in Balance ist.

Smaragdgrüner Regenwurm

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Unter Totholz fühlen sich die Würmer wohl

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Unberührte Wälder sind der Lebensraum der scheuen Tiere

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