Parkschäden: Versicherungsbetrüger immer dreister

Immer wieder versuchen Betrüger, den Schaden an ihrem Pkw einem anderen Autofahrer unterzuschieben. Laut Versicherungen gibt es auch organisierte Banden, die willentlich Unfälle und Schäden verursachen. Einen besonders dreisten Fall gab es kürzlich in Klagenfurt.

Absichtlich herbeigeführte Auffahrunfälle oder vermeintliche Parkschäden sind keine Seltenheit, heißt es von den Versicherungen. Einen besonders dreisten Fall gab es kürzlich in Klagenfurt. Nach dem Kinobesuch fand eine Klagenfurterin neben ihrem Auto einen stark beschädigten Pkw. Auf ihrer Windschutzscheibe klebte ein Zettel mit der Nachricht „Vielen Dank, dass sie mein Auto beschädigt haben. Sie hören von meiner Versicherung.“ Das Auto der Klagenfurterin hatte keinen Schaden.

Die Betroffene rief die Polizei - die richtige Entscheidung, sagt Petra Peitler vom ÖAMTC Kärnten. So ein Fall solle unbedingt gemeldet werden, aber nicht nur das: „Wir empfehlen auch, Beweise zu sichern, zum Beispiel Fotos von den Autos.“ Dann sollte so rasch wie möglich die eigene Versicherung informiert werden.

Banden auf Versicherungsbetrug „spezialisiert“

Die Versicherung prüfe dann zunächst, ob ein Betrug vorliegt, sagt Gerhard Schöffmann von der Kärntner Landesversicherung und Fachvertreter in der Wirtschaftskammer. Für die Versicherungen ist so ein versuchter Betrug keine Seltenheit. Rund fünf Prozent der Schadensmeldungen fallen laut Schöffmann bereits darunter. So würden Betrüger absichtlich Unfälle auslösen, etwa durch Auffahrunfällen an Kreuzungen oder durch das nicht Beachten des Rechtsvorranges. Mittlerweile haben sich bereits kriminelle Banden auf diese Art des Versicherungsbetruges „spezialisiert“.

Gibt es mehrere Indizien für einen versuchten Betrug, wird Anzeige erstattet. Zuerst werde bei anderen Versicherungen nachgefragt, so Schöffmann. Betrug lohne sich jedenfalls nicht, denn die meisten Versicherungsbetrugsfälle - vor allem was Parkschäden betrifft - würden aufgeklärt.