Erste „Grottenolmbabys“ geschlüpft
Es sei alles sehr emotional abgelaufen, fast wie bei der Geburt eines Menschen. Die ganze Belegschaft fieberte seit Wochen dem freudigen Ereignis entgegen, erzählt Katja Dolenc Batagelj, eine Mitarbeiterin der Adelsberger Grotte: „Im Grunde haben wir die Geschichte von Anfang an sehr persönlich genommen, auch sehr emotional. So war die Freude bei der ersten Eiablage riesig. Noch größer ist sie aber jetzt, nach vier Monaten, als sich aus diesem Ei tatsächlich eine Larve entwickelt hat.“
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24 Grottenolmeier konnten durch die tägliche Pflege im geschützten Bereich erhalten werden. Als die ersten Larven dann vergangene Woche tatsächlich schlüpften, war die Freude bei den Mitarbeitern groß.
Belegschaft und Besucher im Baby-Fieber
Ende Jänner begann eines der Grottenolmweibchen mit der Eiablage. Zum ersten Mal konnte die Öffentlichkeit die Fortpflanzung dieser besonderen Tierart live mitverfolgen - mehr dazu in Warten auf Grottenolm-Babys.
Neben dem Tagesgeschäft verlangte das kleine, biologische Wunder von der ganzen Belegschaft in den vergangenen Wochen völlig neue Fähigkeiten ab. Mit Enthusiasmus kümmerte sie sich um das entstehende Leben in der Höhle.
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Von internationalen Experten unterstützt
Bei aller Skepsis und pessimistischer Prognosen auf Erfolg wuchs natürlich die emotionale Bindung aller, so auch des Manager-Ehepaares Batagelj, das die Grotte verwaltet. Sie gelten als stolze „Pflegeeltern“ des Grottenolm-Nachwuchses.
Sendungshinweis:
„Servus, Srečno, Ciao“, 11. Juni 2016
Marjan Batagelj: „Es ist alles sehr Emotional, wir durften aber unseren Emotionen nicht nachgeben. So haben wir uns sofort mit der Fachwelt verbunden. Diese Kombination unserer Gefühle, der tagtäglichen Sorge und der Wissenschaft ergibt wirklich schöne Resultate.“
Unterstützung bekamen sie von Fachleuten der Biotechnischen Fakultät in Laibach und dem Hartwick College aus New York. Letztendlich musste man die wichtigsten Entscheidungen aber selbst fällen.
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Ziel: Nachwuchs am Leben erhalten
Mit dem erfolgreichen Schlüpfen ist die Geschichte noch lange nicht beendet. Es folgen weitere, kritische Monate auf die Proteuslarven mit neuen Aufgaben für die Pfleger.
Video der Grottenolmbabys in der Adelsberger Grotte
Biologe Primož Gnezda, sagt, nun gelte es, den Nachwuchs am Leben zu erhalten: „Das bedeutet ihnen die richtige Nahrung zur Verfügung zu stellen. Dann kommt das Problem ob sie fressen werden oder nicht. Das Maul muss sich jetzt erst noch entwickeln und wenn das geschieht und sich dann noch die Hinterbeine ausbilden, werden die Jungtiere auf allen Vieren beginnen, Nahrung zu suchen.“
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Das zerbrechliche Leben der 24 Jungtiere werden die Pflegeeltern im geschützten Bereich mit viel Hingabe weiter pflegen - in der Hoffnung, dass möglichst viele der kleinen Drachen in der Höhle von Postojna überleben und später die Besucher auch im zugänglichen Aquarien begeistern werden.