Altes Handwerk: Ziegel von Hand gemacht
In einem ehemaligen Schweinestall in Grafenstein entstehen aus Sand, Schluff und Ton rote Ziegel - alles von Hand. Vor zwei Jahren übernahm das Ehepaar Falkinger-Schmid die Ziegelei von Sarahs Vater. Sie betreiben damit eine der letzten Handziegeleien in Österreich.
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Kärnten heute, 28. März 2016
Der Lehm wird aus St. Andrä im Lavanttal angeliefert. Die handgemachten Ziegel sind also zu hundert Prozent ein heimisches Produkt. Durch geübte Handgriffe entstehen rund 90 Quadratmeter Ziegel im Monat. Der Lehm wird gemischt, geknetet und in Modellrahmen gepresst.
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Produziert werden vor allem handgemachte Bodenziegel, meist in der Größe 20 mal 20 Zentimeter, die als „Grafensteiner Platte“ ins ganze Land gehen. Es dauerte etwa drei Wochen, bis die Ziegel fertig getrocknet und gebrannt sind. Gebrannt werden die Tonplatten bis zu 36 Stunden in einem mit Pellets beheiztem Ofen bei maximal 900 Grad.
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Der ofenwarme Ziegel, „ein Glücksmoment“
Es ist eine intensive, oft schmutzige Arbeit, die am Ende des Tages aber zufrieden macht. „Ich freue mich auf jeden Arbeitstag in der Werkstatt“, sagt Keramik-Künstlerin Sarah Falkinger. Den ofenwarmen Ziegel in der Hand zu halten, „das ist ein Glücksmoment“, schwärmt auch der gelernte Landschaftsplaner Mario Schmid. Allerdings: Ehe und Geschäft, das müsse aber manchmal strikt getrennt werden.
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Gelernt haben die beiden auch viel von Sarahs Vater Alois, der die Firma 2008 gründete. Mittlerweile ist er zwar in Pension, schaut aber noch ab und zu vorbei, denn der 64-Jährige eignete sich über die Jahre viele Tricks an.
Qualitätskontrolle mit dem Ehering
Zur Qualitätskontrolle wird sogar ein wertvolles Stück zweckentfremdet: Der Ehering. Wenn man den Ring gegen den Ziegel schlägt, gibt der Klang dem Kundigen Rückschlüsse auf die Ziegelqualität, sagt „Altmeister“ Alois Falkinger: „Dieser Klang sagt mir sehr viel, zum Beispiel wie gut der Ziegel gebrannt ist und vor allem, ob er Risse hat, das hört man sofort.“
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