Heimliche Bewohner: Kärntens Skorpione

Weltweit sind mehr als 1.400 Skorpionarten bekannt. In Kärnten sind österreichweit die meisten dieser Spinnentiere zu finden. Die drei heimischen Arten sind zwar interessante Vertreter ihrer Art, im Gegensatz zu ihren tropischen Verwandten aber klein und für den Menschen ungefährlich.

Wer in Kärnten auf einen Skorpion stoßen will, der könnte in Federaun bei Villach fündig werden. Das Gebiet rund um die Burgruine ist ein perfekter Lebensraum für den „Triestiner Skorpion“.

Heimische Skorpionarten

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Der „Triestiner Skorpion“ hat sich in Kärnten neuen Lebensraum erobert

Der „Triestiner Skorpion“ dürfte im Mittelalter aus dem Süden eingeschleppt worden sein, zu einer Zeit, als Skorpionöl noch als kostbares Wundermittel galt. Die Art hat sich hier einen neuen Lebensraum erobert und ist außerdem noch im Bereich des Warmbades und bei Hochosterwitz zu finden. Ein Stich von einem solchen heimischen Skorpion ist - außer man ist Allergiker - ungefährlich.

Zoologe: Schlimmstenfalls wie ein Wespenstich

Der Leiter der zoologischen Abteilung im Landesmuseum, Christian Wieser, sagte dazu: „Bei unseren heimischen Skorpionen braucht man überhaupt keine Sorge oder Angst haben, diese sind völlig harmlos, kaum aggressiv und wenn sie wirklich stechen sollten, dann ist es schlimmstenfalls wie ein Mücken- oder Wespenstich".

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Fühlt sich in den Karawanken heimisch: Der „Gammaskorpion“

„Gammaskorpion“: Harte Revierkämpfe

In den Karawanken fühlt sich der „Gammaskorpion“ heimisch. Trifft eines dieser Exemplare auf ein zweites, dann sind Revierkämpfe angesagt. Denn Skorpione sind Einzelgänger. Nur in der Paarungszeit zeigen sie sich Artgenossen gegenüber „freundlich“.

Heimische Skorpionarten

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"Gammaskorpione beim Revierkampf

Die dritte heimische Art ist der „Deutsche Skorpion“. Egal welche Art es ist, generell gilt: Die Tiere lieben Felsen oder Altholz, das ihnen ein perfektes Versteck bei Tag und Nacht bietet.

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Der Deutsche Skorpion: Eine menschliche Hand ist - auch wenn sie einem Experten gehört - nur ein kurzer Ruheplatz

Skorpionfreundlich: Das Kärntner Klima

Dass Kärnten das skorpionreichste Bundesland in Österreich ist, dürfte mit den klimatischen Bedingungen zusammenhängen. Wer dagegen die großen und teilweise hochgiftigen tropischen Skorpione sehen will, ist im Reptilienzoo Happ in Klagenfurt genau richtig.

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Den Kaiserskorpion gibt es in Kärnten nicht in freier Wildbahn. Er zählt zu den größten Skorpionen

Der „Kaiserskorpion“ zum Beispiel ist in Afrika beheimatet und gehört zu den größten Skorpionarten weltweit. Wenn er seinen Stachel einsetzt, wird es für den Betroffenen äußerst unangenehm. Das gilt auch für den Spaltenskorpion, der sich - um seinen Namen alle Ehre zu machen - am liebsten immer verkriecht.

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Der Spaltenskorpion: Sein Stich ist äußerst giftig

Scheren-Schwanz-Verhältnis zeigt Giftigkeit an

Helga Happ: „Es gibt eine Faustregel: Wenn ich einen Skorpion sehe, der große, dicke Scheren hat und einen schlanken Schwanz, dann ist dieser schwach giftig. Wenn ich aber einen Skorpion treffe, der schlanke Scheren hat und einen dicken Schwanz, dann ist das ein gefährlicher Skorpion. Gefährlich deshalb, weil dann die Giftdrüse sehr groß ist und er große Mengen Gift hat.“