Fortschritte bei Flugboot-Bau

Vier Kärntner Schulen bauen gemeinsam mit einem Querdenker ein Flugboot nach Originalplänen aus dem Jahr 1918 - komplett aus Holz. Tragflächen und Lenkrad sind bereits fertiggestellt. In drei Jahren soll das Flugzeug dann abheben.

Das legendäre Flugboot R2 des Klagenfurter Ingenieurs Josef Mickl ist Vorlage für ein noch nie dagewesenes Projekt. Schüler von vier Kärntner Schulen versuchen, die Maschine nachzubauen, die 1918 für die k.&k.-Kriegsmarine flog.

Flugboot Matura Schule Nachbau

ORF/Bernd Radler

Schüler investierten viel Freizeit

Für vier Maturanten der HTL in der Klagenfurter Lastenstraße geht ein arbeitsintensives Jahr zu Ende. Mehr als 1.600 Arbeitsstunden stecken in den beiden je acht Meter langen Tragflächen. Einfach war das nicht, sagt HTL-Schüler Elias Grebenjak: „Dadurch, dass Pläne teilweise nicht vorhanden sind und man nur einen groben Überblick hat, müssen einige Dinge selbst hineinkonstruiert werden.“

Sein Kollege Fabian Kotnik sagt, dass die Burschen viel Freizeit investiert hätten, sie wären an den Wochenenden und in den Ferien in der Werkstatt gewesen.

flugboot fortschritt

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Die Schüler der HTL Lastenstraße bei der Konstruktion der Tragflügel.

600 Arbeitsstunden für Lenkrad

Im Werkstättentrakt der HTL Wolfsberg entstehen Teile der Steuerung des Flugboots. In diesem Schuljahr wurde die Welle des Lenkrads gebaut. Etwa 600 Arbeitsstunden wurden in die aufwendige Konstruktion aus Nussholz und Metall investiert.

Sendungshinweis:

Kärnten Heute, 30. Juli 2015

Stefan Koschel von der HTL Wolfsberg sagte: „Man hat sich sehr darauf konzentrieren müssen, welches Fertigungsverfahren man auswählt und wie man dieses dann mit den Möglichkeiten in der Schule umsetzen kann.“ Schwierig sei auch das Lesen der Pläne gewesen, findet sein Kollege Lukas Vallant. Sie seien verwischt und teilweise doppelt bemaßt gewesen.

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600 Arbeitsstunden stecken in diesem Holzlenkrad.

Nach 100 Jahre alten Plänen gearbeitet

Ohne drei Schüler der Technischen Lehr- und Versuchsanstalt in Ferlach geht beim Projekt Flugboot nichts. Die Bauteile, die hier in der Schmiede entstehen, halten das Flugboot gewissermaßen zusammen. Sämtliche Beschläge werden in der HTLVA Ferlach - nach 100 Jahre alten Plänen - gefertigt. „Wir haben hier sehr komplizierte Teile hergestellt, es war schwierig, sie zu optimieren“, sagt Christoph Sinko.

Tragflächen, Steuerelemente und Beschläge wurden bereits fertiggestellt. In den nächsten drei Jahren ist noch viel zu tun. Spätestens 2018 soll das Flugboot R2 in Kärnten abheben - pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum des Erstflugs.

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