Unterwegs im Karst mit Veit Heinichen

Im Karst gibt es nicht nur viele schöne Plätze zu entdecken, sondern auch Geschichten von interessanten Menschen. Für den Schriftsteller Veit Heinichen wurde die Landschaft zur zweiten Heimat.

Ursprünglich kommt Heinichen aus dem Südwesten Deutschlands, nahe der Grenze zu Frankreich und der Schweiz. Es ist wohl kein Zufall, dass es ihn vor 35 Jahren - nach 13 Umzügen in vier Ländern - in den Alpen-Adria-Raum zog. Seit 20 Jahren lebt er in Triest: „Wer an der Grenze groß wird, der erfährt eine andere Seelenbildung als jemand, der im Innenland nur die Monotonie kennt. Wo bin ich gelandet: In Triest und auf dem Karst. Das ist das Gebiet in Europa, das über mehr Grenzen, Kontraste, Widersprüche, aber auch Brücken zwischen diesen verfügt als jedes andere.“

SSC Veit Heinichen im Karst

ORF

Lebenswelt mit vielen Facetten

Für Heinichen war es unausweichlich, sich in den Karst zu verlieben und in diese karge, aber dennoch einladende Lebenswelt mit ihren vielen Facetten einzutauchen: „Mit Grenzgebieten ist es so wie mit dem Meer, was ja auch eine Grenze ist. Land - Wasser - Ankunft und Weggehen. Das sind Grenzgebiete. Das heißt, Menschen wissen, dass es mehr als nur den kleinen eigenen Hof gibt. Die Welt ist größer und das Fremde, das Andere ist Reichtum. Diversität ist Reichtum und das lebt man auf dem Karst.“ So findet er hier auch Inspirationen für seine Bücher.

SSC Veit Heinichen im Karst

ORF

SSC Veit Heinichen im Karst

ORF

Edi Kante: Weinbauer aus Leidenschaft

Heinichen räumt ein, dass der Karst am Anfang rau zu sein scheint, so wie die Steine, der Wind und die Natur. Aber die Menschen seien offen und freundlich.

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 24. Oktober 2014

So fand er hier viele Freunde. Einer von ihnen ist Edi Kante, der in Prepotto bei Duino-Aurisina eine Azienda Agricola betreibt und damit die Tradition seiner Familie fortführt.

Die Fläche im Karst, auf der Wein gedeiht, ist nicht sehr groß, aber dafür ist die Qualität des Endprodukts umso besser. Für Edi Kante bietet der Karst ideale Bedingungen für den Anbau und die Lagerung seines Weines: „Ich lagere den Wein in einer natürlichen Umgebung, wie sie sich hier in den Grotten und Höhlen wiederfindet. So haben es mir meine Eltern und Großeltern beigebracht.“

Weinfässer Edi Kante Karst

ORF/Iris Hofmeister

Die „cantina“ von Edi Kante. Hier lagern viele edle Tropfen, unter anderem der heimischen Sorten Vitovska und Malvsia

Herbstliche Radioreise in den Karst

Das Meer und das Hinterland, Wind, Olivenbäume - hier gibt es viele Menschen, die es verstehen, in dieser kargen Landschaft einmalige Produkte herzustellen.

Die Geschichten von Menschen wie Edi Kante führte auch das Team von Radio Kärnten in den Karst. Vier Stunden berichteten Waltraud Jäger und Marco Ventre in der Sondersendung „Harmonische Kontraste – der Karst im Herbst“ live im Radio von hier aus. Waltraud Jäger: „Es ist eine Gegend, die faszinierend ist. Die Menschen und die Produkte, die hier hergestellt werden. Es ist eine karge Landschaft, aber sie ist vielfältig und immer wieder überraschend.“ Weitere Ausflüge dieser Art sollen folgen - denn es gibt noch Vieles zu entdecken in der Alpen-Adria-Region.

SSC Veit Heinichen im Karst

ORF

Das Team des ORF Kärnten zu Gast bei Winzer Edi Kante.