Bockelmann: Zeichnen gegen das Vergessen
Bockelmann will mit seinen Werken die unzähligen Opfer aus dem Strom des Vergessens ziehen und ihnen wieder ein Gesicht geben.
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Künstlerische Dokumentation
Mehr als 100 solcher Kohleportraits auf Jute hat Manfred Bockelmann in den letzten Jahren geschaffen. 30 davon sind in der Klagenfurter Stadtgalerie zu sehen. Es sind Bilder, die - kraft ihres Inhalts - tiefe Betroffenheit auslösen. Die Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ ist keine Kunstausstellung, vielmehr ist es eine künstlerische Dokumentation.
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„Will emotionale Betroffenheit auslösen“
Manfred Bockelmann: „Es geht mir darum, dass man eine emotionale Betroffenheit empfindet. Das hat man nicht, wenn man Zahlen hört. Das ist unfassbar, denn das kann man nicht erfassen. Wenn man aber ein Gesicht sieht, spürt man, was das bedeutet. An diesen Kindern hängen viele Menschen dran. In diesen Fällen wurden ja auch die Familien vernichtet.“
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 27.11.13
Die Zeichnungen entstanden nach Fotografien von Bildern - etwa von gerade erst ins Vernichtungslager gebrachten Kindern oder von Romakindern, die die Nazis ablichteten, um ihren Rassenwahn zu untermauern. Auch behinderte Kinder, die keine drei Jahre alt und von Ärzten umgebracht wurden, sind auf seinen Bildern zu sehen. Nicht zuletzt wegen dieses Engagemnts gegen das Vergessen wurde Bockelmann mit der goldenen Medaille der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet.
Für die Ausstellung wünscht sich der Künstler viele Besucher und viel ehrliche Auseiandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte.
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