Röstfrischer Geschmack aus Kärnten
ORF
Jeder Sorte ihr Röstprofil
Etwa 70.000 Tonnen Rohkaffee werden jährlich aus den Ursprungsländern wie Vietnam, Brasilien oder Kenia nach Österreich importiert. Ein kleiner Teil landet in Kötschach Mauthen, um in der Rösterei San Giusto veredelt zu werden. Jede Kaffeesorte hat je nach Anbaugebiet eine eigene Zellstruktur und braucht deshalb auch ein anderes Röstprofil.
ORF
Bis zu 25 Minuten im Trommelröster
Aus diesem Grund wird der Rohkaffee bei San Giusto sortenrein geröstet und zwar besonders langsam: bis zu 25 Minuten wird der Grünkaffee, wie er auch heißt, bei bis zu 220 Grad im traditionellen Trommelröster erhitzt. Das hält die Kaffeeöle in der Bohne und sorgt für einen milden Geschmack.
ORF
Apfel, Essig und Zitrone und leichte Bitternoten
Helmut Thurner: „Wir haben die Säuren im Kaffee, die wir drin haben wollen: Apfelsäure, Essigsäure und Zitronensäure – nicht aber die Chlorogen-Säure, die zu 70 Prozent im Rohkaffee enthalten sind. Neben den gewollten Säuren sind auch schon leichte Bitternoten im Kaffee enthalten.“
ORF
Neue Sorten werden im Cafè ausprobiert
Ist der Kaffee fertig geröstet, muss er im Mixer sofort mit frischer Luft gekühlt werden, weil er sonst verbrennen würde. Neue Sorten werden sofort im hauseigenen Cafe ausprobiert, wo Barista Christian Thurner den „Sappore della Carinzia“, den Geschmack aus Kärnten in die Tassen bringt. Kaffee-Kunde und „Edelgreissler“ Herwig Ertl: „Für mich ist das Sappore della Carinzia, man kann nicht nur im Land des Kaffees, in Italien, einen köstlichen Kaffee trinken, wenn jemand das Handwerk beherrscht, dann ist man hier an der richtigen Adresse.
ORF
Auch auf die Zubereitung kommt es an
Nicht nur auf die richtige Röstung kommt es an, laut den Thurners entstehen 50 Prozent des guten Kaffeegeschmacks durch die richtige Zubereitung, Sauberkeit versteht sich von selbst. Christian Thurner: "Die volle Qualität ist nur erreichbar, wenn alle Glieder der Kette, die am Produkt beteiligt sind, zusammen halten. Das fängt bei der Rohqualität an und geht bis zum fertig zubereiteten Kaffee.“
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 12.11.2013
Coffee-Kids gegen Kinder-Arbeit
Weil Kaffee-Anbau generell nicht unproblematisch ist, unterstützt das Vater-Sohn-Gespann Non-Profit-Organisationen wie „Coffee Kids“ in den Anbauländern, die gegen Kinder-Arbeit vorgehen. Noch vor acht Jahren hat Helmut Thurner nur für sich selbst Kaffee geröstet, mittlerweile produziert die Firma San Guisto bis zu acht Tonnen Kaffee im Jahr.
Gefragt ist der Geschmack aus Kärnten vor allem in der gehobenen Gastronomie und so wundert es nicht, dass auch aus der Kaffee-verwöhnten Nachbarregion Italien Gäste nach Kötschach Mauthen ins Cafe San Giusto kommen.