Porcia-Premiere: „Strategen der Liebe“

Zwei junge Männer haben kein Geld, keinen Job, keine Perspektive. Reich zu heiraten halten beide für die ideale Lösung ihrer Probleme. Bis die „Strategen der Liebe“ in den Hafen der Ehe einlaufen, gilt es bei den Komödienspielen Porcia jedoch einige Abenteuer zu bestehen.

Spannend an dem Stück „Strategen der Liebe“ ist, dass es nicht neu, sondern mehr als 300 Jahre alt ist. Intendant Peter Pikl hat selbst Regie geführt. "Ich glaube, dass im Mittelpunkt solcher Stücke Beziehungsprobleme stehen – das waren vor 300 Jahren keine anderen als heute“.

Klug, witzig - und manchmal böse

Es sind wirklich kluge Texte, die George Farquhar 1707 geschrieben hat. Klug, witzig und manchmal auch sehr böse. Da fallen Sätze wie: „Kein Geld zu haben, sei heute die größte Sünde...“ Aber eigentlich geht es um die Liebe. Zwei junge Männer wollen reich heiraten. Rasch sind auch zwei passende junge Damen gefunden. Nur ist das alles nicht so einfach. Die beiden Damen sind aus der besseren Gesellschaft und die beiden jungen Männer haben nichts vorzuweisen, um als „gute Partie“ zu gelten.

Es könnte also alles auch ganz einfach schiefgehen: Peter Pikl: „Es könnte sein, dass der Bruder nicht im rechten Moment kommt, dass der andere Bruder nicht gestorben ist, nach wie vor kein Lord ist und auch kein eigenes Geld hat und sie weiterziehen müssten und noch einige Stationen in der Provinz vor sich hätten, bevor es vielleicht klappt.“

Hintergedanken hat hier jeder

Es klappt - aber eine wirkliche Idylle ist der vorgestellte Ort an dem es das tut, auch nicht. Denn jeder hat bei dem was er tut mindestens einen Hintergedanken - vom Wirt, über den Diener bis hin zum ständig betrunkenen Adeligen, der zwar seine Frau so rasch wie möglich loswerden aber ihre Mitgift unbedingt behalten will. Auch auf die beiden jungen Männer trifft diese Feststellung zu. Wenn dann aber die Liebe wie ein Blitz einschlägt, ist auch für diese beiden sympathischen „Strategen der Liebe“ die Stunde der Wahrheit gekommen.

Männer dieses „Formats“ hat es nicht nur vor 300 Jahren gegeben. Pikl: „Sie sind richtige Mitgiftjäger, jeder für sich. Wie wir sehen, haben sie auch das Glück, diese zu bekommen - aber sie haben auch die Voraussetzungen dafür, sind gebildet, haben gute Schulen besucht und wissen sich im Leben zurecht zu finden, wenn sie vielleicht auch beruflich nichts vorzuweisen haben.“

Aufführungen bis 28.August

Peter Pikl setzt in seiner Inszenierung auf Witz, Tempo, gute Pointen und ein eingespieltes Ensemble. Aufführungen der „Strategen der Liebe“ sind bis 28. August zu sehen.

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