Ein EU-Projekt auf Schienen

Seit 2012 gibt es wieder eine Zugverbindung zwischen Villach und Udine. 1,3 Mio. Euro haben die Projektpartner dafür aufgebracht, die EU förderte das „Micotra-Projekt“ mit einer Mio. Euro. Bis Juni 2013 läuft der Testbetrieb noch.

Seit dem Vorjahr gibt es wieder eine Zugverbindung zwischen Villach und Udine. 2009 war diese Verbindung stillgelegt worden, nun fährt ein Personenzug wieder zweimal täglich – mehr dazu in Bahn: Verbindung Villach - Udine steht wieder. In knapp zwei Stunden in man mit dem Micotra-Zug in Udine, der Testbetrieb läuft noch bis Juni 2013. Die Projektpartner hoffen, das Angebot auch danach - durch öffentliche Unterstützung - längerfristig sichern zu können.

Die neue Verbindung ist ein Interreg-4-Projekt und wird auch von der Region Friaul/Julisch-Venezien und der EU gefördert. 1,3 Millionen Euro haben die Projektpartner für die neue Zugsverbindung aufgebracht. Eine Million Euro zahlt die EU für dieses grenzüberschreitende Projekt.

Route für Pendler und Touristen

Einmal Villach - Udine und retour kostet 24 Euro. Die Fahrkarten kann man ohne Aufpreis auch im Zug kaufen. Ansprechen möchte man nicht nur die Pendler entlang der Strecke, sondern vor allem auch Touristen. Kulturelle Schätze und Sehenswürdigkeiten in Kärnten, Friaul, aber auch Slowenien sollen für die Passagiere leichter erreichbar sein. Wie etwa der Alpe-Adria-Radweg, der bis nach Grado ausgebaut wird.

Begeisterte Fahrgäste

Für viele der Fahrgäste hat die Verbindung offensichtliche Vorteile. So wie für Veronica Martino aus Tarvis, die keinen Führerschein besitzt: „Für mich ist es bequem, aber auch für viele andere ältere Leute, die ich kenne. Sie nutzen gerne diese Zugverbindung - von Tarvis bis Arnoldstein oder bis Villach. Es ist wirklich eine gute Einrichtung - auch um von Tarvis nach Udine zu fahren."

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ORF

Auch Kärntner Fans hat die Zugverbindung. Einer ist Aldo Pascolo aus Arnoldstein: „Benzin wird ja immer teurer, also fahre ich sehr oft mit diesem Zug in meine ehemalige Heimat. Es ist günstig und man sollte dieses Angebot viel öfter nutzen."

Suche nach technischer Lösung war nötig

Der Weg zu dem gelungenen Projekt war nicht immer leicht, meint Albert Krainer vom Land Kärnten: „Das Spannende am Projekt Micotra war, dass wir hier auch juristische, technische und Mentalitätshürden zu bewältigen hatten. Aber durch Gespräche sind wir zusammengekommen. Wir sind stolz darauf, dass dieses Projekt gelungen ist.“

Sendungshinweis:

„Europe for Carinthians“,
31. Jänner 2013

Auch in technischer Hinsicht musste erst eine Annäherung herbeigeführt werden, sagt Manfred Oberrauner, Regionalleiter der ÖBB: „Dieses Projekt dient ja auch dazu, die Kompatibilität zu fördern. Wir haben es natürlich mit unterschiedlichen Stromsystemen zu tun - aber es gibt dafür gute technische Lösungen mit modernsten Lokomotiven."

Wie der Taurus in Österreich oder die mehrstromfähige E190 in Italien. Die Zusammenarbeit sei sehr interessant, sagt auch Corrado Leonarduzzi, Geschäftsführer der „Ferrovie Udine-Cividale“: „Die Sicherheitssysteme in den Zügen, das Signalsystem und die Richtlinien sind in Kärnten und Friaul unterschiedlich. Bei dieser Zusammenarbeit geht es darum, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam eine Lösung zu finden."