Trinkwasseraufbereitung für Spit(t)al

Wie berichtet, ist das Trinkwasser in Spittal an der Drau verunreinigt. Eine schwierige Situation für das Krankenhaus, das Rote Kreuz musste - erstmals in Österreich - eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufbauen.

Trinkwasser-Kontrollen nach Unwettern haben in Spittal an der Drau eine leichte Belastung mit Bakterien ergeben. Seit Wochenbeginn wird den Bewohnern deshalb geraten, das Wasser mindestens drei Minuten lang abzukochen - mehr dazu: Spittal: Trinkwasser weiterhin abkochen (kaernten.ORF.at;).

Aufbau Trinkwasseranlage Spittal an der Drau

Florian Semmler

10.000 Liter sauberes Trinkwasser pro Stunde

Am Samstag hat das Rote Kreuz auf dem Parkplatz des Krankenhauses mit dem Aufbau einer Trinkwasseranlage begonnen. Die Anlage kann pro Stunde bis zu 10.000 Liter sauberes Trinkwasser produzieren. Die Menge wird für die Dialysestation dringend benötigt, wo Nierenpatienten betreut werden.

Aufbau der Trinkwasseraufbereitungsanlage für das Spittaler Krankenhaus

Florian Semmler

Dialyse-Gerät braucht Trinkwasser-Qualität

Gerald Bruckmann ist ärztlicher Leiter im Krankenhaus Spittal: „Die Patienten werden mit paketiertem Mineralwasser und Trinkwasser versorgt, dieser mediziniesche Bereich benötigt pro Tag zwischen 8.000 und 12.000 Liter“.

Das aufbereitete Wasser wird für medizinisches Gerät in der Dialysestation benötigt, so Verwaltungsdirektorin Andrea Samonig Mahrer. „Die Anlage ist deshalb notwendig, weil wir die Dialyse mit Trinkwasserqualität versorgen müssen. Das ist ein hochsensibles medizinisches Gerät - Gottseidank wird es jetzt durch die Aufbereitung mit Trinkwasser versorgt werden können“.

Rotes Kreuz: Erster derartiger Einsatz in Österreich

Die Trinkwasser-Experten des Roten Kreuz helfen sonst meist im Ausland, Wasser wieder trinkbar zu machen - wie etwa nach dem Tsunami in Asien oder dem Erdbeben in Pakistan. Das ist der erste derartige Einsatz in Österreich, bzw. in Kärnten. Einsatzleiter Markus Egger: „Die Funktionsweise ist eigentlich relativ simpel, wir brauchen drei Arten von Chemie: Chlor, Eisendreichlorid und Aktivkohle. Damit wird das Wasser grob gereinigt, damit die kleinsten Schwebstoffe auch entfernt werden“.

Wasseraufbereitung

Semmler Florian

Nächster Wasser-Test am Montag

Die Anordnung des Bürgermeistes, das Wasser vor dem Verbrauch abzukochen, bleibt über das Wochenende hin aufrecht. Am Montag soll dann die nächste Wasserprobe gezogen werden.