Gelungener Start bei Burgbau in Friesach

Beim Burgbau in Friesach wird nur mit dem technischen Wissen des Mittelalters und mit Muskelkraft gearbeitet. 15.000 Gäste haben sich in der ersten Saison mit zahlenden Besuchern die Arbeiten vor Ort angesehen, noch bis Ende Oktober ist dies heuer möglich.

In Friesach wird ohne jegliche moderne Technik eine Mittelalter-Burg gebaut. Die geplante Bauzeit beträgt mindestens dreißig Jahre.

Weltweit großes Interesse an Baustelle
Großes Interesse an der außergewöhnlichen Baustelle gibt es aus der ganzen Welt, auch aus Übersee. So arbeitet dort zur Zeit eine kanadische Studentin mit.

Arbeiten wie im Mittelalter

Wer sich der Baustelle nähert hört schon von weitem, dass hier gebaut wird - aber kein Baggerlärm treibt die Arbeiten voran, sondern Sägen, Schmiedehämmer und Äxte.

Die rund 20 Mitarbeiter müssen mit mittelalterlichen Baumethoden auskommen - moderne technische Hilfsmittel sind auf der Burgbaustelle verboten.

Burgenbau Friesach

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Die Steine für die meterdicken Mauern werden mit Hammer und Meißel zerkleinert und anschließend mit Mörtel aus Sumpfkalk zusammengefügt.

Burgenbau Friesach

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Mit einer Winde werden die schweren Steine in Position gehievt.

„Man muss inneren Schweinehund überwinden“

Für die Beschäftigten auf der Baustelle ist die Arbeit äußerst schweißtreibend und verlangt ihnen Kenntnisse mittelalterlichen Bauens ab, so Heribert Leitner, der von Anfang an mit dabei ist: „Man merkt, dass wir heutzutage relativ verweichlicht sind gegenüber den Kerlen von damals. Es ist aber alles möglich – man muss nur den inneren Schweinehund überwinden.“

Hinter dem Burgenbau stehen die Universität, die Bauwirtschaft und die Stadt Friesach. Ihnen geht es um wissenschaftliche Erkenntnisse, um die Erhaltung und Wiedererlangung alter Baumethoden und nicht zuletzt um touristische Effekte.

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Projekt lebt künftig von Zuschauereinnahmen

Laut Bürgermeister Josef Kronlechner sei der Burgenbau langfristig nur finanzierbar, wenn genügend Zuschauer kommen: „Das Projekt wurde bis 2015 mit sieben Millionen Euro ausgelegt, davon zahlt die Gemeinde 800.000 Euro. Das ist sehr viel Geld. Ab 2016 soll das Projekt über die Zuschauereinnahmen finanziert werden. Wir benötigen dann zwischen 80.000 und 100.000 Personen. Das ist absolut zu erreichen, damit das Projekt so weitergeführt werden kann wie bisher.“

Sendungshinweis:
Kärnten heute, Sendung vom 17. Oktober 2011.

Ab Mitte April wieder zu besichtigen

Die Baustelle kann noch bis Ende des Monats besichtigt werden - in der laufenden Saison wurden bereits an die 15.000 Besucher gezählt. Nach der Winterpause öffnet die Burgbaustelle wieder Mitte April ihre Pforten.