Suchttherapie: Nur jeder Dritte schafft es

Nur jeder Dritte Suchtpatient schafft den Weg aus der Abhängigkeit. Das zeigt die Arbeit des Klagenfurter Vereins Oikos, der seit Jahren eine Therapie für Suchtkranke anbietet. Das größte Problem sind die neuen Drogen aus dem Darknet.

Laut offiziellem Drogenbericht liegt das Bundesland Kärnten nach Wien an zweiter Stelle, was den Konsum von illegalen Suchtmitteln betrifft. Selbst Maria-Magdalena Witting, Geschäftsführerin des Vereins OIKOS kann sich das nicht erklären. „Vielleicht liegt es an der Nähe zu Slowenien, weil Kärnten sozusagen das Eingangstor nach Österreich darstellt.“ In Kärnten gebe es etwa 1.500 Suchtkranke, so Witting, die Dunkelziffer sei aber weit höher.

Verein Oikos

Hier bietet man suchtkranken Menschen die Möglichkeit, sich innerhalb einer häuslichen Gemeinschaft aus der Sucht zu befreien. Oikos ist in Klagenfurt mit einer Beratungsstelle und zwei Therapiehäusern vertreten. Es gibt 36 stationäre Plätze, ambulant werden 500 Patienten betreut.

Ein Drittel bricht die Therapie ab

Nur ein Drittel aller Patienten, die vom Verein Oikos betreut werden, sind nach der Therapie geheilt. „Ein Drittel bricht die Therapie ab, zwei Drittel halten durch, aber nur ein Drittel schafft auch den Weg zurück“, so Witting. „Wer bei uns ist, muss clean sein.“

Unbekannte Drogen im Umlauf

Das größte Problem im Kampf gegen die Drogensucht seien momentan die neuen Drogen, die im illegalen Internet, im sogenannten Darknet, ganz leicht zu bekommen sind. „Diese Drogen sind größtenteils unbekannt. Niemand kennt deren Zusammensetzung. Und: Die Wirkung ist um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen Drogen, in manchen Fällen kann sie sogar tödlich sein.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Cabrio, 4.4.2018

Therapie hilft Halt zu finden

In den Einrichtungen von Oikos wird versucht, den Suchtkranken mittels Therapien zu helfen. „Ganz, ganz wichtig ist es, dass diese Menschen lernen, ihren Alltag wieder zu strukturieren.“ Dazu gehöre auch Arbeit oder eine Ausbildung. „Denn wichtig ist es, dass diese Menschen nach der Therapie einen Halt im Leben haben“, so Maria-Magdalena Witting.