Diskussion über Seilbahn und Unterwassertunnel

Die Radio Kärnten „Streitkultur“ hat sich am Montagabend mit den Plänen am Wörthersee befasst, dort sollen nach der Idee einiger Hoteliers eine Seilbahn oder ein Unterwassertunnel entstehen. Es gibt Befürworter aber auch viele Kritiker.

Noch sind viele Fragen um das geplante touristische Großprojekt in Pörtschach offen. Eine Entwicklungsagentur plant, eine Verbindung vom Nordufer auf den Pyramidenkogel zu schaffen - ob mittels Seilbahn oder Tunnel durch den See steht noch nicht fest - mehr dazu in Neue Idee: Tunnel unter dem Wörthersee.

„Pörtschach stirbt aus“

Geht es nach den Projektwerbern, ist es höchste Zeit, für den Tourismus am Wörthersee etwas zu tun. In den letzten Jahrzehnten hätte die Region 20.000 Betten und damit auch rund 3.000 Arbeitsplätze verloren. Gleichzeitig seien zahlreiche neue Zweitwohnsitze entstanden, die einen großen Teil des Jahres leer stehen würden. Pörtschach sterbe aus, die Hauptstraße sei tot, die Geschäfte leer.

Reihe von Maßnahmen angedacht

Eine Infrastrukturinitiative sei daher dringend notwendig, sagte Karl Grossmann, Hotelier und Sprecher der Projektwerber. Sie wollen ein ganze Reihe von neuen Attraktionen entstehen lassen, etwa eine Sommerrodelbahn oder eine Downhill-Mountainbike-Strecke vom Pyramidenkogel. In Pörtschach sollen das Kongresshaus in ein Hotel umgewandelt und das Strandbad ausgebaut und wetterunabhängig werden. Das Herzstück soll die Verbindung aller Attraktionen miteinander werden.

Wie diese Verbindung genau aussehen soll, darauf wollte sich Grossmann nicht festlegen. Das eine wäre eine Standseilbahn, wie sie es schon oft in Europa gibt, und die Strahlkraft hätte. Es könnten aber auch andere Projekte sein, wie ein Pendeldienst mit Schiffen oder eine Tunnelvariante - vieles sei möglich, so Grossmann.

„Viele Unternehmer haben Mut verloren“

Dass der Tourismus in Pörtschach wieder Impulse und neue Ziele braucht, davon ist auch Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) überzeugt. Viele Unternehmer hätten den Mut verloren, denn mit der kurzen Saison schaue kein Plus heraus. Auch Roland Sint vom Wörthersee Tourismus sagte, Infrastruktur müsse zuerst kommen, erst dann bekomme man auf der betrieblichen Ebene eine Chance, das habe sich in vielen Gebieten schon bewahrheitet. Er würde die Infrastrukturentwicklung vorantreiben.

Karl Dovjak, SPÖ-Bürgermeister von Keutschach, will dem Projekt eine Chance geben und steht den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber.

Anrainer wollen freien Seezugang erhalten

Kritische Stimmen kommen von Anrainern wie Hubert Pirker. Der ehemalige EU-Abgeordnete lebt in Pörtschach und sieht sich als „einer von vielen Bürgern die dafür eintreten, dass der letzte freie Seezugang erhalten bleibt und nicht durch ein touristisches Monsterprojekt zerstört wird.“

Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Umweltausschusses, Michael Johann (Grüne), bleibt unterdessen skeptisch und fordert mehr Informationen zu dem Projekt, zumal auch der Wunsch an das Land bestehe, es finanziell zu unterstützen. Der Projektwerber müsste das Projekt visualisieren und sagen, was wirklich geplant sei und wie es umgesetzt werden kann. Auch ein Projekt unter Wasser müsse ökologisch beurteilt werden.

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