Als Kärnten noch ein Sumpf war

Kärnten war vor 300 Mio. Jahren eine von Wäldern bedeckte Sumpflandschaft, außerdem lag es weiter südlich als heute und es war um zehn Grad wärmer. Fundstücke aus den verschiedensten Epochen kann man im Botanischen Garten sehen.

Vor mehr als 300 Millionen Jahren dürfte es in Kärnten sehr mystisch ausgesehen haben. Eine Sumpflandschaft mit dichten Wäldern bedeckte das Land. Die Bäume standen halb im Wasser und waren verwandt mit unseren heutigen Bärlapp-Pflanzen, die nur ein paar Zentimeter erreichen. Damals waren sie jedoch zirka 20 Meter hoch und hatten zwei Meter dicke Stämme.

Kärnten lag einmal weiter südlich

„Vor 15 Millionen Jahren war das Klima deutlich wärmer als heute und Kärnten lag deutlich südlicher, etwa am 36. Breitengrad. Teilweise wuchsen in den heimischen Wäldern sogar Palmen“, so der Botaniker Felix Schlatti, wobei es schwierig sei zu rekonstruieren, wie der Unterwuchs unter diesen Bäumen ausgesehen habe. „Aus den festen Holzanteilen entstand Braunkohle, während von dem Unterwuchs sehr wenig erhalten blieb.“

Das Wetter verschlechterte sich und die Temperaturen sanken drastisch. Vor zirka drei Millionen Jahren war es ungefähr gleich warm wie heute, danach begann die Eiszeit.

Sendungshinweis:

„Radio Kärnten Family“, 13.2.17

Flora starb durch Kälte aus

„Vor zwei Millionen Jahren hatten wir den ersten Eisvorstoß, der Biber genannt wurde. In dieser Biber-Eiszeit starben viele Arten aus. Das war eines der prägendsten Aussterbeereignisse der Kärntner Flora“, sagte Schlatti. Alle 1.000 Jahre veränderte sich die Landschaft komplett. Im Atlantikum vor ungefähr 7.000 Jahren lag auch die Waldgrenze wesentlich höher. Vor ca. 4.000 Jahren wurden die Eichenwälder von den Buchen verdrängt. Zu dieser Zeit sahen die Wälder ähnlich aus wie heute. Zur gleichen Zeit setzte die Jungsteinzeit ein.

Zwei Drittel Kärntens mit Eis bedeckt

Vor ca. 20.000 Jahren war Kärnten zu zwei Drittel mit Eis bedeckt und ein Drittel war eisfrei. „Es betraf vor allem die östlichen Teile des Landes die Koralpe, die Saualpe und auch die Karawanken. Hier wuchsen teilweise Steppenpflanzen und das Klima war deutlich trockener als heute. Beispielsweise mit Gräsern oder mit Beifußarten, wie wir sie heute in zentralasiatischen Steppen finden. Andererseits aber auch mit Tundrapflanzen, das sind genau die Arten die man heute als arktoalpin bezeichnet, die also in der Arktis als auch in alpinen Bereichen vorkommen“, so Schlatti.

Natur durch Menschenhand stark verändert

Silberwurz, alpine Weiden oder die Zwergbirke seien damals auch recht häufig gewesen - heute hingegen seien die Zwergbirken wieder in ganz kleine Bereiche, in Moore zurückgedrängt worden, so der Botaniker Schlatti.

"Die Menschen begannen, das Land ganz stark zu verändern. Es entstanden Ackerflächen mit Kulturpflanzen und Unkräutern, Weideflächen und Wiesenflächen, mit speziellen Wiesenpflanzen. Der Wald wurde verändert und insgesamt stieg auch die Artenvielfalt. Die Menge an verschiedensten Standorten erhöhte sich deutlich.

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