Gemeinderatswahl: Diskussion Villach

In der Radio Kärnten Streitkultur haben sich am 16. Februar die Villacher Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 1. März der Diskussion gestellt. Für Langzeit-Bürgermeister Helmut Manzenreiter gibt es sechs potenzielle Nachfolger.

Die Diskussion im Radio Kärnten Streitkultur-Studio verlief am Montagabend hitzig, immer wieder musste Redakteurin Martina Steiner schlichtend eingreifen. Acht Listen rittern um den Einzug in den Villacher Gemeinderat, sechs davon stellen auch einen Spitzenkandidaten für den Bürgermeistersessel.

Manzenreiter-Nachfolger Günther Albel will für die SPÖ wieder die absolute Mehrheit in der Draustadt erreichen. Er wirbt mit einem Wahlzuckerl von einer Million Euro - für eine Million Ideen. Eine Jury soll über die zugesendeten Ideen und Projekte entscheiden. Albel spricht sich auch für mehrere neue Haltestellen der Stadt-Bahn im Bereich Landskron, Wollanig und beim Technologiepark aus.

Belebung der Innenstadt als Kernthema

Wichtiges Thema der Diskussion war auch die Belebung der Innenstadt, für die sich alle Fraktionen aussprechen - mit unterschiedlichen Konzepten. Peter Weidinger von der ÖVP will zu allererst die Parkplatzsituation mit einem Parkleitsystem verbessern. Elektronische Anzeigen sollen schon bei der Einfahrt in die Innenstadt zu freien Parkplätzen führen.

Etwa 80 leerstehende Geschäfte soll es in Villach geben. Erwin Baumann von der FPÖ will deswegen Klein- und Kleinstbetriebe eine Chance geben und sie in der Innenstadt ansiedeln. Die Stadt könne die Infrastruktur zur Verfügung stellen, sie habe noch freie Grundstücke. Für Bernd Stechauner von den NEOS ist eine Wirtschafts-Service-Stelle unverzichtbar für die Wiederbelebung der Innenstadt. Diese solle bestehende Firmen betreuen und neue Firmen akquirieren.

Andrea Krainer von der Liste „Das moderne Österreich“ will das Shoppingcenter am Stadtrand mit den Innenstadt-Geschäften vernetzen. Mit einem Bus solle die Shopping-Tour von der Peripherie in die Innenstadt führen.

Ferdinand Truppe von der Liste „BZÖ und Rechte für Villach“ will die Innenstadtkaufleute mit öffentlichen Ausgleichszahlungen für den Konkurrenzkampf mit großen Einkaufszentren entschädigen. Mit welcher Summe, das sei „Verhandlungssache“.

Erneuerbare Energie und „essbare Innenstadt“

Geht es nach den Grünen, so sollen regionale Anbieter mit regionalen Produkten die Innenstadt beleben. Ansonsten setzt Sabina Schautzer auf ein Kernthema der Grünen, sie wollen den Ausbau der erneuerbaren Energie forcieren. Schautzer: „Wir glauben, dass damit auch Arbeitsplätze geschaffen werden können.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal,
17. Februar 2015

Hochbeete mit Gemüse in Parks

Keine neuen Konsum-Tempel, sondern eine „essbare Innenstadt“ wünscht sich der Spitzenkandidat der Liste „Verantwortung Erde“, Sascha Jabali-Adeh. Er schlägt vor, auf den Grünflächen der Stadt statt Zierpflanzen Nutzpflanzen und Obstbäume zu pflanzen und Hochbeete anzulegen.

Einig waren sich alle Fraktionen, dass in Villach eine neue Kletterhalle gebaut werden soll. Bei einem möglichen Standort gehen die Wünsche allerdings weit auseinander - Bahnhofstraße, Schillerpark oder Alpenarena gelten als mögliche Varianten.

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