Mehr als 100.000 GTI-Fans gezählt

Das 38. GTI-Treffen am Wörthersee ist zu Ende. Eine positive Bilanz zogen nicht nur die Veranstalter, die sich über mehr als 100.000 Besucher freuten, sondern auch die Polizei, die das Treffen als „sehr ruhig“ bezeichnete.

Trotz des teilweise schlechten Wetters sei die Region „komplett ausgebucht“ gewesen, erklärte Organisator Thomas Semmler gegenüber der APA. Auch aus Sicht der Exekutive ist das Treffen im Gegensatz zu vielen Vorjahren erfreulich zu Ende gegangen. Es gab laut Polizei nur zwei Führerscheinabnahmen - 2009 waren es noch 41 Führerscheinabnahmen - und eine Person wurde bei einem Verkehrsunfall verletzt - mehr dazu in Golf GTI erfasst Fußgänger: Schwer verletzt (kaernten.ORF.at; 1.6.2019).

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Ein fast normaler Sonntag in Reifnitz

Der Samstag ist der traditionell letzte Tag beim GTI Treffen, am Sonntag sind nur noch ein paar Nachzügler in Reifnitz anzutreffen.

Nur ein Führerschein abgenommen

Während sich die Verwaltungsanzeigen und Organstrafmandate auf der Höhe des Vorjahres bewegen, mussten die Beamten kein einziges Delikt nach dem Strafgesetzbuch ahnden. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es noch 34 Delikte.

Polizeisprecher Rainer Dionisio führt das Ergebnis auf die starke Präsenz der Exekutive zurück - so waren in den letzten Wochen mehrere hundert Beamte rund um das Autotreffen im Einsatz. „Wir müssen sehr zufrieden sein, es gab kaum Delikte wo die Polizei einschreiten musste im Sinne des Strafrechtes.“

GTI Treffen Regen

APA/Gert Eggenberger

Ein altes Problem: Gummi Gummi

Verändert habe sich im letzten Jahrzehnt aber auch die zeitliche und räumliche Ausdehnung des GTI Treffens, so Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. So waren die ersten Polizeistreifen heuer bereits Ende April im Großraum Wörthersee und am Faaker See im Einsatz. Bedingt durch die für diese Jahreszeit ungewöhnlich schlechte Witterung fokussierte sich das „Vortreffen“ auf einige wenige Tage.

An diesen Tagen allerdings hätten einige Teilnehmer mit Lärmexzessen, insbesondere mit absichtlich provozierten Fehlzündungen und quietschenden Reifen, ein Verhalten gezeigt, das nicht nur gesetzwidrig sondern vor allem für die Anrainer inakzeptabel war.

Fehlzündungen: Polizei überlegt härtere Strafen

Dionisio: „Diese Fehlzündungen werden durch manipulierende Einbauten hervorgerufen. Das ist eine Sache, die mit herkömmlichen Methoden kaum noch in den Griff zu bekommen ist. Es sind sehr viele Menschen, die sich hier nicht an Gesetze halten und wir müssen überlegen, wie wir als Polizei dem entgegentreten wollen.“ Ein erster Schritt wäre die Erhöhung von Strafen bzw. auch die Beschlagnahmung von Fahrzeugen.

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Gemischte Bilanz aufseiten der Gemeinde

Gemischt fällt die Bilanz aus Sicht der Gemeinde Maria Wörth aus. Bürgermeister Markus Perdacher, ÖVP, freut sich, dass die Veranstaltung ohne größere Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist. Ob das GTI-Treffen 2020 wieder ausgelagert wird, lässt er aber noch offen. „Ob es sich bewährt hat, will ich hier nicht dokumentieren.“ Er glaube, dass es noch Verbesserungspotential gebe.

Ob das Treffen im nächsten Jahr wieder vom selben Team organisiert werden, wisse er zum jetzigen Zeitpunkt nicht. „Das beschließt die Gemeindeleitung und nicht ich als Bürgermeister.“ Man habe mit dem Treffen weit mehr Arbeit als früher. Trotzdem hoffe er, dass es mit dem Treffen weitergehe. Auf die Frage, ob man das Treffen aufgeben könnte, sagt Perdacher: „Das sind Gäste, die Kärnten und Reifnitz besuchen“.

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Wenn man die Gäste verjagen wolle, könne man das Treffen aufgeben. Aber, so Perdacher: „Die Gäste kommen teilweise trotzdem. Es gibt keine Möglichkeit, das zu beenden, nur anzupassen, zu verbessern, wie wir das jedes Jahr tun und das ist der Weg.“

Ö-Ticket-Zahlen belegen hohen Zuspruch

Die über 100.000 Besucher seien erstmals genau belegt, man habe diesmal mit Ö-Ticket zusammengearbeitet, daher sei alles transparent, betont Organisator Semmler. Bewährt hatte sich auch das neue Verkehrskonzept: „Wir waren noch nie so gut organisiert, was wir beeinflussen konnten, hat geklappt“, freute sich der Organisator. Es habe eine eigene Autospur für Anrainer gegeben, daher hielt sich die Beeinträchtigung für die Bewohner in Grenzen.

Regen führte zu Parkproblemen

Die zwei völlig verregneten Tage zu Beginn hätten zwar die Besucher nicht abgehalten, führten aber zu Problemen mit den Parkflächen, da die Wiesen durch den Dauerregen völlig durchweicht waren. „Mehr Parkplätze“ zählt auch zu den Wünschen, die Semmler für das nächste Jahr äußerte. Es gibt auch Überlegungen, die Gastronomie auf einer Fläche zusammenzufassen.

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Auch die Polizei betonte, es habe so gut wie keine Vorfälle gegeben. Das hänge auch damit zusammen, „dass die Zielgruppe immer reifer wird“, meinte der Organisator. Lebhafter verlaufen seien höchstens die Vor- und Nachtreffen, die Hauptveranstaltung sei durchaus familientauglich. Das 39. GTI-Treffen findet von 20. bis 23. Mai 2020 statt.