SPÖ enttäuscht, ÖVP und FPÖ zufrieden

Nach der Trendprognose zur EU-Wahl zeigte sich der Kärntner SPÖ-Vorsitzende Peter Kaiser in einer ersten Reaktion enttäuscht. Die ÖVP sprach von einem sensationellen Ergebnis und auch die FPÖ in Kärnten zeigte sich zufrieden.

Die Kärntner Parteichefs standen für die Interviews zur Verfügung, als noch kein vorläufiges Endergebnis vorlag. Es zeigte sich aber, dass das vorläufige Endergebnis mit Briefwahlprognose von der Trendprognose nur minimal abweicht. Die ÖVP ist klarer Wahlsieger und liegt in sieben Bundesländern vorne. Nur in Wien und Kärnten konnte die SPÖ gewinnen - mehr dazu in SPÖ bleibt an Spitze, ÖVP überholt FPÖ.

In seiner ersten Reaktion sagte Landeshauptmann und SPÖ-Landesparteivorsitzender Peter Kaiser, die Prognose sei schmerzhaft und schwer nachvollziehbar. „Letztlich haben sich das FPÖ-Ibizavideo, die darin zur Schau gestellte moralische Verwahrlosung, und die von Sebastian Kurz in die Luft gesprengte Bundesregierung zwar dramatisch ausgewirkt, allerdings völlig anders als erwartet“, so Kaiser. Es sei wohl gelungen, aus einer EU-Wahl, wo die SPÖ gut gelegen sei, eine Nationalrats- und Bundeskanzlerdebatte zu machen. Es sei Ziel, die erste Position in Kärnten zu halten.

EU Wahl Reaktionen Kärnten

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Kaiser: Bleibe in Kärnten

Bleibt Rendi-Wagner Spitzenkandidatin?

Auf die Frage, ob Pamela Rendi-Wagner Spitzenkandidatin der SPÖ für die kommenden Nationalratswahlen bleiben werde, sagte Kaiser, das sei der derzeitige Beschlussstand. Er gehe nicht davon aus, dass sich daran etwas ändern werde. Auf die Frage, ob die SPÖ am Montag dem Misstrauensvoten gegen Kanzler Kurz zustimmen werde, sagte Kaiser neuerlich, das müssten letzten Endes die Abgeordneten entscheiden.

Mit Blick auf die Nationalratswahlen sagte Kaiser, die SPÖ werde ihre Positionen klarer, deutlicher und prägnanter vermitteln müssen. Auf die Frage, ob er selbst in die Bundespolitik wechseln werde, sagte Kaiser „ich bin Kärntner, ich arbeite in Kärnten und ich bleibe in Kärnten“.

EU Wahl Reaktionen Kärnten

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Martin Gruber (ÖVP) zu möglichen Koalitionen nach der Nationalratswahl: Schließe nichts aus

ÖVP: Erdrutschsieg für Volkspartei

ÖVP-Obmann Martin Gruber: "Es ist ein sensationelles Ergebnis, ein Erdrutschsieg für die neue österreichische Volkspartei und Bundeskanzler Sebastian Kurz.“ Es sei eine klare Antwort, was die Wähler wollen, sagte Gruber in Hinblick auf die Nationalratssitzung am Montag, bei der es einen Misstrauensantrag gegen Kurz geben könnte. Er habe ein gutes Gefühl, dass es auch in Kärnten einen Stimmenzuwachs geben werde. Nach der EU-Wahl 2014 liegt die ÖVP in Kärnten auf Platz 3.

Auf die Frage, ob die ÖVP nach der Nationalratswahl wieder mit der FPÖ koalieren solle, sagte Gruber, noch sei nicht einmal der Wahltag bekannt, „Ich schließe überhaupt nichts aus, von meiner Seite wird es mit allen Parteien Gespräche geben, natürlich auch mit den Freiheitlichen.“

EU Wahl Reaktionen Kärnten

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FPÖ-Obmann Gernot Darmann: Nur kurzfristiger Erfolg für ÖVP

FPÖ: Schmuddelkampagne hat nicht gezogen

Auch FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann zeigte sich zufrieden: „Das Ergebnis steht noch nicht fest, es gibt Hochrechnungen, es zeigt sich, dass die Schmuddelkampagne der letzten Tage gegen die FPÖ nicht gezogen haben. Die Wähler wissen sehr gut, dass sie uns weiterhin unterstützen müssen, wenn sie eine Veränderung auf EU-Ebene haben wollen.“ Es sei eine Stabilisierung, auf der man für die Nationalratswahlen aufbauen könne. Bei der letzten EU-Wahl lag die FPÖ auf Platz zwei. Darmann erwartet sich für diese Wahl noch ein Plus in Kärnten.

Angesprochen auf die Kritik der FPÖ an der ÖVP, wegen des Endes der Koalition, sagte Darmann, für die ÖVP sei auf Bundesebene offenbar ein kurzfristiger Wahlerfolg zu verzeichnen gewesen. „Langfristig glaube ich nicht, dass es sich lohnen wird, eine Regierungsarbeit wie es sie in den letzten eineinhalb Jahren gegeben hat, zu sprengen. Ich bin felsenfest überzeugt, dass sich da bei der ÖVP in Bezug auf die Nationalratswahl noch einiges negativ verschieben wird.“ Angesprochen auf den Misstrauensantrag gegen Kanzler Kurz im Nationalrat sagte Darmann, die Frage werde noch abgestimmt. „Ein Ja oder Nein werden sie von mir jetzt nicht hören.“

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