Fünfjährige bei Hundeattacke schwer verletzt

Im Garten eines Wohnhauses in Paternion ist ein fünf Jahre altes Mädchen von den zwei Hunden der Familie gebissen und schwer verletzt worden. Der Zustand des Kindes ist laut Krankenhaus stabil. Beim Versuch, es vor den Hunden zu retten, wurden auch die Mutter und die Schwester verletzt.

Von der Polizei hieß es, das Mädchen habe in Feffernitz im Garten gespielt. Bei einem der Hunde handle es sich um den ein Jahr alten belgischen Schäferhund der Familie. Als das Mädchen im Garten schaukelte, stieß der Schäfer die Fünfjährige von der Schaukel und biss sie mehrmals. In der Folge dürfte auch der zweite Hund der Familie, ein ebenfalls etwa ein Jahr alter American-Akita-Malinois-Mischling, das Mädchen angefallen und gebissen haben.

Auch Schwester und Mutter verletzt

Beim Versuch, die Hunde von dem Mädchen wegzuzerren, erlitten auch die elf Jahre alte Schwester und die 30 Jahre alte Mutter Bissverletzungen an den Händen. Erst auf Kommando des Hundehalters, des 29 Jahre alten Vaters, ließen die Hunde von dem Mädchen ab.

Die Fünfjährige wurde mit schweren Verletzungen am Kopf, im Gesicht, an Armen, Beinen und am Bauch vom Rettungshubschrauber RK 1 ins Klinikum Klagenfurt gebracht und dort im Eltern-Kind-Zentrum intensivmedizinisch betreut. Der Zustand des Mädchens ist laut Auskunft des Klinikums stabil. Die Schwester und die Mutter wurden mit Verletzungen unbestimmten Grades von der Rettung ins KH Spittal an der Drau gebracht.

Schäferhund wurde eingeschläfert

Warum die Tiere nur auf den Vater gehört haben, ist unklar, ebenso der Grund für die Attacke. Von Hundeexperten ist aber zu hören, dass ein schaukelndes Kind von Hunden möglicherweise als Spielobjekt angesehen und wie ein Spielzeug attackiert wird. Weitere Ermittlungen der Polizei laufen. Auf Wunsch der Familie wurde der belgische Schäferhund eingeschläfert.

Wundheilung bei Hundebissen problematisch

Dass es sich bei der Attacke in Paternion nicht um einen Einzelfall handelt, weiß man im Klinikum Klagenfurt. Dort werden jährlich 25 bis 30 Hundebisse behandelt. „Wir wissen, dass vor allem Kinder unter sechs Jahren doppelt so häufig gebissen werden, und am häufigsten sind es Kinder im ersten Lebensjahr. Die Problematik beim Hundebiss ist, dass wichtige Nerven und Gefäße verletzt werden können. Es können auch Knochenbrüche entstehen. Diese Wunden sind häufig sehr stark infiziert, sodass es zu Problemen bei der Wundheilung und zu entstellenden Narben kommen kann“, sagte der Chirurg Günther Fasching.

Spielen als Beziehung zwischen Mensch und Hund

Eine Problematik ist auch, dass der Hund, der genetisch ein Raubtier ist, heutzutage nicht als solches behandelt wird. „Der Hund wird heute zu viel bespielt und bespaßt, er ist ein Jagdraubtier. Was wird er denn tun, wenn er lernt, Beute zu bespielen? Der Ball wird zur Beute und tot gebissen. Man muss davon ausgehen, dass der Hund möglicherweise bei Hormonausschüttung möglicherweise einen Menschen anfällt“, sagt Hundeexperte Dominik Raab.

Wenn man mit einem Hund spielt, sollte das in einem Beziehungsstatus „Mensch“ und „Hund“ passieren. „Wenn ich mit meinem Hund spiele, dann tue ich das ohne einen Ball oder Spielzeug, das ständig diese Beziehung unterbricht“, so Raab.