Auf den Spuren der Wörtherseearchitektur

Eine neue Landkarte mit Häusern, die Vertreter der alten, aber auch der neuen Wörtherseearchitektur sind, liegt ab sofort in Gemeindeämtern und Tourismusbüros auf. Sie ist ein Wegweiser zu den architektonischen Kunstwerken rund um den See.

Wenn von Neubauten am Wörthersee gesprochen wird, meistens im negativen Kontext. Es geht um Verbauung, Verschandelung oder Verteuerung. Dass mit den Neubauten der vergangenen zehn Jahre auch wertvolle architektonische Kunstwerke geschaffen wurden, zeigt die neue Landkarte der Wörtherseearchitektur. Bereits vor zehn Jahren hatte der Kärntner Architekt Heimo Kramer die Idee, die Villen rund um den Wörthersee fotografisch festzuhalten.

Auch private Bauherren achten auf Qualität

Damals wurde die erste Landkarte mit den architektonischen Meisterwerken des Sees in Kooperation mit dem Haus der Architektur veröffentlicht. Nun gibt es eine Neuauflage dieser Karte, ergänzt um die Bauten, die in der Zwischenzeit entstanden waren. Dem Architekten fiel dabei auf, dass auch private Bauherren für sich selbst einzelne Villen mit guten Architekten und schöner Gestaltung bauen. Damit schaffen sie hochwertige Architektur, so Kramer.

Seevilla Samek Wörthersee

ORF

Seevilla Samek

„Auf Ausgewogenheit geachtet“

Sowohl historische als moderne Gebäude, die rund um den See zu finden sind, wurden für die Faltkarte ausgewählt, sagte Kramer: „Es sind 54 Bauten auf der Karte, wobei wir versucht haben, Ausgewogenheit zu schaffen zwischen historischen und modernen Bauten. Ein Highlight ist die Residence P, ein spektakulärer Bau, der in Pörtschach entstanden ist.“ Auch von dem Architekten Reinhold Wetschko gebe es einige beachtenswerte Bauten, sagte Kramer. Auch Zubauten zu historischen Villen seien ausgewählt worden, die architektonisch wertvoll seien.

Große Glasflächen als gemeinsames Merkmal

Ein Merkmal, das allen modernen Bauten gemeinsam ist, sind die großzügige Glasflächen: „Durch das Glas ist es auf einmal möglich, die Natur so richtig in die Architektur hineinzuholen. Vor hundert Jahren hat man eher kleine Glasflächen gemacht und sich abgeschottet, aber wunderschöne Parkflächen geschaffen.“

Kennzeichen moderner Bauten seien meistens große Glasflächen, die zum See hin orientiert seien. Für die Auswahl der Gebäude konzentrierte man sich auch auf die Gewinner der Landesbau- und Holzbaupreise der vergangenen Jahre konzentriert, sagte Raphaela Lackner vom Haus der Architektur. „Alles können wir nie abbilden, aber es ist ein sehr guter Querschnitt. Man kann mit Auto, Rad oder Schiff selbst die Architektur rund um den See entdecken.“