Container-Projekt in Kärnten gescheitert

Ein junger Gailtaler wollte 2015 die Wohnwelt ein Stück revolutionieren und kleine Wohnungen in Frachtcontainer einbauen. Aus dem Großprojekt in Kärnten wurde nichts, die Idee lebt aber weiter mit einem Partner in Niederösterreich.

Marcel Arnold Mild ließ ehemalige Frachtcontainer zu 25 Quadratmeter großen Wohneinheiten umbauen mit der Option, die Container auch zu größeren Einheiten zu stapeln. Aus der Großproduktion im oberen Gailtal wurde nichts, auch ein Projekt bei der Klagenfurter Uni scheiterte. Hermagor sei nur für die Produktion der Prototypen kein brauchbarer Ort gewesen, sagte Mild: „Die Idee wurde in die Realität umgesetzt, wir produzieren nach wie vor die Einheiten mit einem Kooperationspartner, aber halt in Niederösterreich.“

Kleinwohnungen

Die Container sind zwölf Meter lang und 2,5 Meter breit. Die weitgereisten Frachtcontainer eignen sich für die Nachnutzung als Kleinwohnung, wenn auf den Stirnseiten Fensterflächen eingebaut werden. In der Mitte gibt es eine Nasszelle, dazu ein Doppelbett und eine Küche, alles im Miniformat.

Der Wohnraum ist für meist junge Menschen gedacht, eine fertig umgebaute Containereinheit kostet ca 40.000 Euro. In 20 Containern wohnen bereits Menschen, so Mild. Das Projekt heiße Singleapartment. Es sei der Plan gewesen, die Bauzeit vor Ort so kurz wie möglich zu halten. Man könne binnen 24 Stunden einziehen, wenn das Grundstück vorbereitet sei.

Vor allem in Städten gefragt

Wenn Wohnraum knapp wird, sind kleine Häuser gefragt, vor allem in Städten: „Wir sehen weltweit einen sehr starken Trend, der nennt sich Tiny-House-Bewegung. Dort werden Gegenden und Wohngebiete genau für so eine Bauweise gewidmet, das fehlt in Österreich völlig. Das gibt es vereinzelt im Burgenland, wo Parzellen für mobile Einheiten gewidmet werden.“

Wohncontainer Mild Gailtal Plan

Marcel Mild

Mehrere Container gestapelt

Gründergaragen statt Studentenwohnungen

Geplant waren Studentenwohnungen neben der Klagenfurter Universität, insgesamt 100 Einheiten. Doch das Projekt sei vom Bildungministerium fallen gelassen worden, sagte Mild: „Das war sehr ungünstig für uns, wir waren ja kein Bauträger, der da die maximale Rendite hätte machen wollen, sonder das war in Kooperation mit der Uni geplant.“ Ein Projekt in Villach wurde aber umgesetzt und zwar gemeinsam mit der Fachhochschule. Es gehe um Start Ups Einheiten unter dem Titel Gründergaragen, die bis nach Unterkärnten ausgeweitet werden.

Bewohner der Container sagten zu Mild, die Reduktion werde zum Luxus, sie hätten alles weggeworfen, was nicht in drei Schuhkartons passe. Sie wohnen glücklich und zufrieden, da gebe es Beispiele, sagte Mild. „Wirtschaftlich ist nicht alle so gelaufen, wie geplant. Es hat einen anderen Weg genommen. Aber vom ursprünglichen Ziel her sind wir da, wo wie hinwollten.“