Erste Demonstration gegen Kroatentreffen
Die Protestkundgebung am Bleiburger Hauptplatz war die erste von drei angekündigten Demonstrationen gegen das Treffen, das am 18. Mai stattfindet. Organisiert wurde die Demo von der Initiative „Erinnern und Handeln“. Laut Polizeisprecher Rainer Dionisio nahmen etwa 200 Demonstranten an der Protestkundgebung teil.

ORF/Lisa Natmessnig
Der Bleiburger Hauptplatz wurde wegen der Protestkundgebung gesperrt
„Ustascha- und Naziveranstaltung verhindern“
Man wolle erreichen, dass Ustascha- und Naziveranstaltungen in Österreich verboten werden", so Andrej Mohar vom Verband der Kärntner Partisanen im Vorfeld. Man sei dem 18. Mai bewusst ausgewichen, sagte Mohar. „Wir wollen, dass die Politik die Entscheidung der katholischen Kirche übernimmt.“ Die Diözese Gurk-Klagenfurt hatte ja bereits vor Wochen die Bischofsmesse am Loibacher Feld verboten, mehr dazu in Loibacher Feld: Kirche untersagt Bischofsmesse.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Erste Gegendemonstration
Am Bleiburger Hauptplatz haben sich Demonstranten versammelt, die das Kroatentreffen verhindern wollen
600 bis 1.000 Demonstranten angemeldet
Für die Kundgebung am Samstag habe man auch die europäische Föderation der Widerstandsverbände als Mitveranstalterin gewonnen, dazu kämen die antifaschistischen Verbände aus der Alpen-Adria-Region, aber auch aus Kroatien.

ORF/Lisa Natmessnig
Auch Verbände aus der Alpen-Adria-Region waren gekommen
Stadt befürchtet Imageschaden
Bürgermeister Stefan Visotschnig sagte am Samstag, dass 600 bis 1.000 Demonstranten angemeldet waren, gekommen seien laut Polizei deutlich weniger. Jeder habe das Recht eine Versammlung abzuhalten, was ihn, so Visotschnig, aber ärgere sei, „dass immer mehr Sachen in die Stadt hereingezogen werden. Da kommen Leute, die einmal im Jahr Krawall machen.“ Die Polizei sei massiv präsent, so Visotschnig. Er befürchtet wegen der ständigen Diskussionen um das Kroatentreffen einen Imageschaden für die Stadt Bleiburg.

ORF/Lisa Natmessnig
Dutzende Polizeibeamte beobachteten die Demonstranten
Kroatischer Ministerpräsident für Treffen
Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic tritt dafür ein, das für kommenden Samstag in Bleiburg geplante umstrittene Kroatentreffen „ungeachtet der kirchlichen und politischen Kontroversen in Österreich“ abzuhalten. Jedoch müsse die Veranstaltung „im Rahmen der österreichischen Gesetze“ ablaufen. Das erklärte Plenkovic gegenüber der Zeitung „Vecernji list“. Er erinnerte in dem Interview daran, dass die Gedenkfeier vom kroatischen Parlament unterstützt werde, und dabei „alle Verbrechen gegen unschuldige Kroaten“, die nach dem Zweiten Weltkrieg getötet wurden, verurteilt würden.