Schüler bauen Flugboot nach Plänen von 1918

Seit sechs Jahren bauen viele Kärntner Schüler an einem gemeinsamen Projekt, einem Flugboot nach den Originalplänen aus dem Jahr 1918. Am Freitag wurde der Rohbau erstmals in seiner gesamten Größe präsentiert.

Konstruiert wurde das Flugboot R2 im Jahr 1918 für die k. u. k. Kriegsmarine von dem Klagenfurter Ingenieur Josef Mikl. Vier HTLs, zwei Berufsschulen und eine italienische Schule sind beteiligt. Im Villacher Atrio wird das Projekt nun für drei Wochen ausgestellt.

Flugboot Atrio

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Im Atrio Villach gibt es genug Platz für das riesige Projekt

Über 18 Meter Spannweite

Es war ein geschichtsträchtiger Moment Freitagmittag in Villach, als das Modell erstmals in voller Größe präsentiert wurde. Erstmals wurde begreifbar, wie groß 18,4 Meter Spannweite wirklich sind. Walter Krobath der Projektleiter sagte, es sei eine beindruckende Leistung der Schüler, der Schulen und auch der Wirtschaft.

Georg Schaller, vom Archiv der k. u. k. Kriegsmarine sagte, das Flugboot sei als Aufklärungsflugzeug „ganz, ganz wichtig für die Einsätze gewesen. Es wurde aber auch als Bomber verwendet“.

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Jedes Bauteil wurde von Schülern entwickelt

Projekt animierte Schüler zu Studium

Militärkommandant Walter Gitschthaler stellte anerkennend fest, dass die heutigen Luftfahrzeuge „nicht viel jünger sind als dieses Modell“.

In jedem Bauteil steckt Engagement von Dutzenden Schülern. Drei von ihnen haben vor sechs Jahren mit dem Bau begonnen. Am Freitag durften sie das Flugboot enthüllen. Projektmitglied der ersten Stunde ist Fabian Hofstätter. „Ich bin durch das Luftboót dazu gekommen, dass ich Raumfahrt studiert habe. Jetzt bin ich in der Fertigungstechnik tätig und baue Triebwerke für Raketen.“

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Mehr als 10.000 Stunden Arbeit stecken in dem Projekt

Flugboot im Wert von rund einer Million Euro

Stephan Leitner, Lehrer an der HTL 1 in der Klagenfurter Lastenstraße sagte, der Praxisunterricht sei die schönste Art zu unterrichten, „weil die Schüler lernen, das, was sie theoretisch gelernt haben, auch in der Praxis umzusetzen. Das reicht vom Projektmanagement über den Einsatz des Budgets bis hin zum Fachlichen.“

Mehr als 10.000 Arbeitsstunden stecken im Flugboot, der Wert wird am Ende etwa eine Million Euro betragen. Der ideelle Wert dürfte aber weit höher liegen.

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Im Vordergrund rechts das Modell

Artrio: Drei Wochen Ausstellung

Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ) sagte, er bewundere die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Initiatoren und der Schülerinnen und Schüler, die da mitgewirkt haben immens.

Das Atrio Villach hat das Flugbootprojekt heute mit Mitteln aus dem Jugendfonds unterstützt. 9.000 Euro fließen in Material für den Weiterbau. Center-Manager Richard Oswald sagte, alle hoffen, dass das Flugzeug bald fertig wird. „Wenn es dann abhebt und wir einen ganz, ganz kleinen Teil dazu beigetragen haben, dann freut uns das. Jetzt freuen wir uns aber auf drei Wochen Ausstellung.“

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Noch fehlt der Motor

Was weiter fehlt ist ein Motor, doch man sei bereits in aussichtsreichen Verhandlungen, ist zu hören. Ob, wann und von wo aus das Flugboot dann endgültig die Lüfte erobern wird, ist noch unklar.

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