Ein Blick in das Depot des Landesmuseums
Dass der Depotbestand diverser Sammlungen des Landesmuseums vom Verfall und Zerfall bedroht war, sorgte vor einigen Jahren für Schlagzeilen - mehr dazu in Schadenserhebung im Landesmuseum (kaernten.ORF.at; 3.12.2012). Noch mehr Jahre dauerte es, bis ein passendes Depot für die Schätze des Landesmuseums gefunden wurde. Ein ehemaliges Druckereigebäude im Klagenfurter Industrieviertel ist die neue Heimat der Museumsmitarbeiter und der Sammlungen. Die Übersiedlung soll bald abgeschlossen sein.
ORF
Christian Wieser in der Insektensammlung
In das neue Sammlungs- und Wissenschaftszenztrum wurden rund 7,5 Millionen Euro investiert. Von den 6.000 Quadratmetern Nutzfläche stehen zwei Drittel für die Sammlungen zur Verfügung. Seit Monaten schon läuft die Anlieferung aus diversen Zwischenlagern.
ORF
6.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung
„In einem halben Jahr ist alles wo es sein soll“
Die Bibliothek ist zwar spartanisch funktionell, aber vor allem trocken. Die Insektensammlung mit rund 750.000 Einzelstücken ist schon im Haus. Christian Wieser, interimistischer Direktor des Landesmuseums, sagte, wenn man bedenke, dass man 2,5 Mio. Exponate habe, sei klar, dass das Zeit brauche.
Es sei ein irrer Aufwand, dass das von den größten Objekten wie Möbeln zu den winzigsten Insekten funktioniere. „Wir haben zu Weihnachten gestartet, 90 Prozent haben wir schon. Noch lange ist nicht alles am richtigen Platz, ich schätze aber, dass wir in einem halben Jahr definitiv wieder arbeitsfähig sind.“
ORF
Die Tiersammlung musste zunächst in Quarantäne, damit keine Parasiten mitgeschleppt wurden
Auch alle Büros des Landesmuseums werden hier untergebracht, ebenso wie die Werkstätten. Speziell für die Restauratoren ist das neue Haus eine qualitative Verbesserung, so Restauratorin Katharina Dolenz: „Vorher war es adaptiert, aber nicht optimal. Jetzt können wir es so einrichten, wie wir es brauchen.“
ORF
Gemäldesammlung
Im Depot keine Gesamtschau der Exponate
Die Sammlungen werden jedenfalls nicht mehr wie in der Vergangenheit allesamt zur schau gestellt, der Großteil bleibt im Sammlungszentrum als Schatzkammer. Igor Pucker von der Kulturabteilung sagte: „Der zweite Teil, das Ausstellungszentrum Rudolfinum, wird das Antlitz des Landes mit den neuen Präsentationen und der neuen Konzeption.“ In den nächsten Wochen beginnt im Rudolfinum der Umbau und 2021 soll es die große Wiedereröffnung geben. Die Kosten betragen rund zwölf Mio. Euro.
ORF
Das Haupthaus wird bis 2021 saniert