Masern: Impfzeiten ausgeweitet

In Kärnten gibt es sechs bestätigte Masernfälle, bei zwei Verdachtsfällen steht das Ergebnis noch aus. Die Kranken sind auf dem Weg der Besserung, für alle Nicht-Geimpften wurden die Impfzeiten in der Stadt am Montag ausgeweitet.

Bei den beiden Verdachtsfällen gab es am Wochenende noch keine Bestätigung. Viele folgten dem Aufruf der Stadt, sich impfen zu lassen, letzte Woche wurden binnen drei Tagen 900 kostenlose Impfungen verabreicht. Das Wochenende über standen sechs Mitarbeiter in Bereitschaft. Vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren sollten ein zweite Impfung erwägen, wenn sie nicht bereits an Masern erkrankt waren.

Impfstoff war vor Jahren nicht sehr wirksam

Birgit Trattler, Leiterin des Gesundheitsamtes, sagte, man wisse, dass bei einer Impfung der Schutz nicht ausreichend sei. Mit der zweiten Impfung sei man dann ausreichend geimpft. Es habe einmal eine Phase mit einem nicht gut wirksamen Impfstoff gegeben, daher der Appell an 20- bis 40-Jährige, zum Impfen zu kommen.

Anders ist die Durchimpfungsrate bei Kindern und Jugendlichen, sie gilt mit knapp 90 Prozent als gut. Auch die Gruppe der über 55-Jährigen dürfte ein geringeres Risiko tragen, so die Expertin. Weil die ersten Symptome etwa acht bis zwölf Tage nach Viruskontakt auftreten, rechnet das Gesundheitsminsterium vor allem am Osterwochenende mit Neuerkrankungen, so Trattler. Es gebe Bereitschaftsdienste, wenn nötig, werde auch das Gesundheitsamt geöffnet.

Impfzeiten:

Am Montag erweitert das Gesundheitsamt Klagenfurt seine Impfzeiten auf 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr, zudem ist die Hotline der Landessanitätsdirektion ab Montag zwischen 8.00 Uhr und 16.30 Uhr unter der Telefonnummer 050 536 15102 für die Kärntner Bevölkerung erreichbar.

Buslenker mit Masern angesteckt

Den Anfang machte vergangenen Mittwoch ein Buslenker, der ins Klinikum eingeliefert wurde. Als die Diagnose Masern feststand, wurde der Busverkehr gestoppt und nach erfolgter Desinfektion der Busse nach und nach wieder aufgenommen - mehr dazu in Masern: Klagenfurter Busse desinfiziert Masern sind im Umkreis von fünf Metern eines Erkrankten durch die Luft hoch ansteckend. Am Freitag blieb das Lerchenfeldgymnasium wegen einem Verdachtfall geschlossen - mehr dazu in Masern: Klagenfurter Schule am Freitag zu.

Masern beginnen wie ein grippaler Infekt, nach einigen Tagen beginnt der typische Hautausschlag. Wer vermutet, dass er sich angesteckt haben könnte, sollte laut Experten keinesfalls das Haus verlassen, sondern seinen Arzt anrufen. Masern sind meldepflichtig. Das ist auch der Grund, warum das Nachbarland Slowenien verständigt wurden, als es bei einem zehnjährigen KAC-Nachwuchsspieler Masernverdacht gab, der kurz zuvor bei einem Turnier in Bled mitgespielt hatte. Beim KAC wurden sofort die Kabinen geputzt, auch wenn der Fall noch nicht bestätigt wurde.