Analyse des SPÖ-Parteitages

Der Chefredakteur des ORF Kärnten, Bernhard Bieche, analysiert den SPÖ-Parteitag am Samstag, der gleichzeitig auch Auftakt des EU-Wahlkampfs war. Landeshauptmann Peter Kaiser wurde als Parteichef wiedergewählt, die hohe Zustimmung wird auch in Wien vermerkt.

Das Thema EU war die Klammer dieses sehr ideologisch geprägten Parteitages und hat in nahezu allen Reden zur Mobilisierung der Parteibasis gedient. Über weite Strecken scheint dies auch gelungen, wenn man den Applaus als Maßstab deuten kann. Es hat teilweise aber auch die Probleme zugedeckt, die die SPÖ in den letzten Monaten bundesweit - auch parteiintern - hatte. EU-Populisten und die Bundesregierung sind und waren Hauptziele der SPÖ-Kritik.

Missstimmung ausgeräumt

Parteichefin Pamela Rendi-Wagner wurde freundlich empfangen. Der Disput scheint vergessen, den es rund um die aussichtslose Reihung des Kärntner EU-Spitzenkandidaten Luca Kaiser - Sohn des Landeshauptmannes - gab. Von den Funktionären gab es für beide nach ihren Reden langen Applaus gegeben. Teamarbeit und innerparteilicher Friede wurden mehrfach beschworen und Kärnten als parteiinternes Vorbild hervorgehoben. Auffallend war aber, dass es schon besser besuchte Parteitage gab.

Peter und Luca Kaiser SPÖ Parteitag

APA/Gert Eggenberger

Der Disput um Luca ist beigelegt

Kärnten war Thema beim Parteitag - Landeshauptmann Peter Kaiser betonte, dass die SPÖ die führende Kraft in der Landespolitik sei, ohne auf den Koalitionspartner ÖVP einzugehen. Eine Gratwanderung für die Kärntner SPÖ im Hinblick auf die gleichzeitige, heftige Kritik an der Kanzlerpartei ÖVP und deren Koalitionspartner FPÖ. Kaiser wies auf die Erfolge der Kärntner Koalition hin und betonte gleichzeitig, dass die kommende EU-Wahl ein Barometer für die Arbeit der Kärntner SPÖ sein werde.

Kaiser will nicht nach Wien

Die wieder knapp 100 Prozent Zustimmung der Delegierten unterstreichen Kaisers klare Nummer-Eins-Position in der Partei. Auch in der Bundespartei wird das registriert. Nach Wien wechseln will und wird er nicht. Wer Kaiser irgendwann einmal in der Kärntner Landespartei nachfolgen soll, ist derzeit noch kein Thema.

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