Streit um Wiesenmarkt in nächster Runde

Der Streit um die wahren Besucherzahlen des St. Veiter Wiesenmarktes geht weiter. Die offiziellen Zahlen sind fast doppelt so hoch wie das Umfrageergebnis eines WC-Betreibers. Dessen Vertrag könnte nun aufgelöst werden.

Der „Toilettenkaiser“ der Wiesenmärkte in Kärnten, Winfried Stark aus Althofen, sorgt mit den Besucherzählungen, die er im Vorjahr in St. Veit in Auftrag gegeben hatte, für gehörigen Wirbel. Die offiziellen Besucherzahlen der Stadt betragen rund 500.000 Besucher, die Umfrage einer Agentur aber nur 264.000. Vom Bürgermeister gab es große Empörung - mehr dazu in Wirbel um Besucherzählung beim Wiesenmarkt.

St. Veiter Wiesenmarkt Stark

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Für Winfried Stark geht es auch ums Geld

„Habe keine Fehler gemacht“

WC-Betreiber Stark ist sich jedenfalls keiner Schuld bewusst. Er habe nur Klarheit haben wollen, wie viele Besucher tatsächlich zum Wiesenmarkt kommen. Denn das Finanzamt gehe ja auch immer von 500.000 Leuten aus, sagte er. Da gehe es um Abgaben, er zahle Personal, das Finanzamt wollte realistische Zahlen haben.

St. Veiter Wiesenmarkt Gerhard Mock SPÖ

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Bürgermeister Mock fühlt sich hintergangen

Nun soll sogar sein Vertrag gekündigt werden, kündigte der Bürgermeister an. Stark sagte dazu: „Ich habe mich juristisch beraten lassen, von meiner Seite habe ich keine Fehler gemacht. Wenn man die Wahrheit anschaut und sieht, dass die Zahlen anders sind, sollte es keine rechtlichen Probleme geben.“ Ihm sei nur über die Medien ausgerichtet worden, was der Bürgermeister mit ihm vorhabe. Er warte, was komme, dann könne er den zweiten Schritt machen. Dass die Wogen so hochgehen, nur weil dem Bürgermeister die Zahlen nicht passen, verstehe er nicht.

Bürgermeister hält Zählung für dubios

Bürgermeister Gerhard Mock (SPÖ) sagte, dass die Wogen hochgehen, sei nicht von ihm gewollt. Er als Veranstalter habe erst im Nachhinein von der Besucherzählung erfahren und fühlt sich hintergangen: „Das ist dubios, was passiert ist. Da wird man reagieren müssen, um sich vor anderen Interessenten zu schützen, die am Wiesenmarkt andere Sachen machen wollen.“ Es seien in der Blumenhalle sogar Kameras aufgestellt worden, niemand habe ihn informiert. „Das ist sehr dubios“.

St. Veiter Wiesenmarkt Lebkuchenherzen

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Herzchen werden sich Mock und Stark wohl nicht schenken

„Sicher nicht weniger Standmiete“

Dass Standbetreiber aufgrund der geringeren Besucherzahl auch geringere Standmieten zahlen müssen, werde sicher nicht der Fall sein: „Das ist der Fall, dass man mit diesen Zahlen den einen oder anderen Standler wachrüttelt. Wir haben doppelt so viele Bewerber bei Standlern, wie wir unterbringen können. Wir sind mit der Standmiete relativ günstig. Was passiert ist, hat dem Wiesenmarkt sehr geschadet.“

Konsequenzen könnte es auch für den bisherigen Marktreferenten Rudolf Egger (ÖVP) geben, der bei der Präsentation der Umfragen von Stark mit dabei war - ohne Wissen der Stadt. Bei der Stadtsenatssitzung kommenden Mittwoch könnten ihm sogar die Agenden entzogen werden. Egger hatte angekündigt, sollten sich die Wogen nicht glätten, werde er von sich aus das Zepter aus der Hand geben.

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