Österreichs jüngste Harmonikamacherin

Eine 18-jährige Kärntnerin ist die jüngste Harmonikamacherin Österreichs. Die junge Frau aus Bad St. Leonhard legte im Herbst in Wien ihre Gesellenprüfung ab. Sie ist musikalisch vielfältig begabt und lernt außerdem gerade für die Matura.

Anna Lena Kois spielt gerne Gitarre, kann gut singen, kocht hervorragend und backt oft für die Familie Kuchen. Auch für die Schule lernt sie engagiert, heuer ist ihr Maturatermin: „Ich habe sehr viele Hobbys, der Tag ist leider viel zu kurz, um alles unter einen Hut zu bringen. Die große Leidenschaft ist und bleibt aber die Musik.“

Harmonikamacherin Bad St Leonhard Anna Kois

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Der Musik gehört Anna Kois ganze Liebe

Fachfrau für Harmonikabau

Die Musik machte sie auch zum Beruf, sie lernte im traditionsreichen Familienbetrieb Harmonika Müller. Nach ihrer ausgezeichneten Lehrabschlussprüfung ist sie nun Österreichs jüngste Harmonikamacherin.

Harmonikamacherin Bad St Leonhard Anna Kois

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Harmonika spielt sie seit ihrem 7. Lebensjahr. Doch für die Herstellung einer Harmonika braucht man nicht nur Musikalität, sondern auch ein perfektes Gehör. Sie muss beim Bauen auf die guten Klangeigenschaften des Instruments achten: "Es gibt verschiedene Stimmungen und verschiedene Schwebungen, je nach Kundenwunsch. Durch entsprechendes Schleifen der Stimmzungen werde der Ton höher oder tiefer.

Harmonikamacherin Bad St Leonhard Anna Kois

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Die Gesellenprüfung macht sie zur jüngsten Harmonikamacherin Österreichs

Für Bürojob beworben und Produktion bekommen

Anna Kois ist eine von 40 Mitarbeitern im Betrieb. Jährlich werden im Schnitt 1.300 Instrumente hergestellt und weltweit verkauft. Gute Mitarbeiter sind gefragt, so Juniorchef Marcel Müller: „Heute ist es extrem schwierig, eine Harmonikamacherin überhaupt zu finden, die letzte war vor 15 Jahren. Wir schätzen an der Anna sehr, dass sie ein extrem gutes Gehör hat, dass sie eine Allrounderin ist. Sie kann super Harmonika spielen.“

Harmonikamacherin Bad St Leonhard Anna Kois

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Anna Kois Lehrbetrieb

Zum Beruf der Harmonikamacherin kam sie auf Umwegen: „Musik ist meine Leidenschaft und ich habe mir gedacht, ich mache einen Beruf mit Harmonika. Die Firma ist ja im Ort und ich habe nach einem Bürojob gefragt. Da habe ich eine Absage bekommen, aber eine Anfrage, ob ich in der Produktion schnuppern will. Das hat mir sehr gut gefallen und so habe ich angefangen, hier zu arbeiten.“