Kontrollen im Sinn der Lebensmittelsicherheit

Das Thema Lebensmittelsicherheit wird immer komplexer, es gibt ständig neue Produkte und immer mehr exotische Lebensmittel. In Kärnten wurden letztes Jahr 1.629 amtliche Proben gezogen, davon gab es 260 Beanstandungen, wobei es meist um Kennzeichnung ging.

Lebensmittelaufsicht und Untersuchungslabor arbeiten in Kärnten eng zusammen, auch räumlich. Der Untersuchungsaufwand sei rasant gestiegen, die Methoden würden mit den Inhaltsstoffen immer komplexer, so Landesrätin Beate Prettner (SPÖ): „Die Schwerpunkte der Untersuchungen liegen auf Verunreinigungen mikrobiologischer oder chemischer Art. Beanstandungen kommen häufiger durch Kennzeichnungen, Beschriftungen oder Herkunftsdaten vor.“

Drei Schwerpunktaktionen

11.296 Lebensmittelbetriebe in Kärnten werden überwacht, das reicht von Gastronomie über Handel, Veranstaltungen bis hin zu Märkten. In Kärnten konzentriert sich die Lebensmittelaufsicht vor allem auf die Prüfung tierischer Produkte, hier gab es drei Schwerpunktaktionen. Geprüft wurden Fleisch und Fleischwaren, aber auch Rohmilchprodukte. Die Ergebnisse seien in allen drei Fällen relativ erfreulich, sagte Gunther Vogl, der Leiter des Instituts für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt.

Novel Foods

Exotische Lebensmittel stellen eine besondere Herausforderung für die Prüfer dar. Es sei aufwendig, auf dem neuesten Stand zu bleiben, weil Vieles in Österreich noch nicht bekannt sei, sagte Vogl. Dazu zählen etwa Insekten oder auch vegane Produkte und neue Inhaltsstoffe.

Vor allem Kennzeichnungsmängel

Es überwiegen die Kennzeichnungsmängel, eine Fleischprobe musste als gesundheitsschädigend eingestuft werden - sie war mit EHEC-Bakterien verseucht. Zum Begriff gesundheitsschädigend sagte Vogl, das sei ein rechtlicher Begriff, wenn etwas potenziell gesundheitsschädlich sei. „Das heißt nicht, dass jemand erkrankt, wenn er es gegessen hat. Es besteht nur die Möglichkeit. Mikrobiologische Gefahren bestehen bei Kindern, immunsupprimierten Personen oder älteren Menschen.“ Salmonellen hätten massiv abgenommen.

Nur drei Betriebsschließungen

Ernstliche Erkrankungen nach dem Verzehr verdorbener Lebensmittel seien im letzten Jahr keine bekannt geworden. Auch die Anzahl der Betriebsschließungen nimmt ab. Dazu sagte Edeltraud Kovacs, seit 18 Jahren Prüferin und seit 1. Dezember Leiterin der Lebensmittelaufsicht: „Wir haben im letzten Jahr nur drei Schließungen aufgrund von hygienischen Missständen gehabt. Bei zwei Betrieben wurden die Missstände innerhalb einer Woche abgestellt.“

Im letzten Jahr gab es 86 Verbraucherbeschwerden, vorwiegend in Gastronomiebtrieben. Diese seien nicht immer gerechtfertigt. Auch heuer soll es wieder Schwerpunktaktionen geben, vor allem in der Gastronomie. Spezialtests gibt es heuer für Verhackertes und Maischerln sowie für Hartwürste mit essbarer Haut.