BKS Bank verdiente 2018 mehr

Ein erfreuliches Ergebnis für das Jahr 2018 verzeichnet die börsenotierte BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt. Alle Gewinnzahlen legten zu; die Dividende soll gehalten werden. In Zukunft setzt man auf digitale Lösungen und persönliche Beratung in modernen Filialen.

Die BKS Bank hat 2018 in der Konzernbilanz einen Zinsüberschuss von 129,7 Mio. Euro ausgewiesen, das ist ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2017. Der Provisionsüberschuss stieg um 11,2 Prozent auf 55,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss stieg um 13,8 Prozent auf 77,4 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie stieg von 1,72 auf 1,82 Euro. Als Dividende werden erneut 0,23 Euro pro Aktie vorgeschlagen.

Ein Grund für das Wachstum war, dass die Kärntner Unternehmer im Vorjahr neuen Mut gefasst haben, „der Knoten im Bauch hat sich 2018 gelöst“, wie Vorstandschefin Herta Stockbauer am Dienstag in einer Pressekonferenz in Wien sagte. In den Jahren davor hatte die Hypo-Krise die Investitionslaune gedrückt. „Solche Dinge drücken einfach auf die Stimmungslage und das lähmt und gibt nicht gerade Schwung für neue Vorhaben“, erklärte Stockbauer. Im Windschatten der Milliardeninvestition des Chipkonzerns Infineon in Villach hätten viele Unternehmer neuen Mut gefasst, so habe es größere Investitionen im Tourismus und in der Sägeindustrie gegeben. „Es war sehr stark ein emotionales und stimmungsmäßiges Thema. Es war einfach spürbar, dass der Mut irgendwie gefehlt hat, offensiv in die Zukunft zu gehen.“ 2017 hat das Land Kärnten einen Schlussstrich unter dem Hypo-Debakel gezogen.

Auch in Kärnten sei wieder viel investiert worden, so Stockbauer: „Wir haben 1,8 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben - ungefähr ein Viertel davon in Kärnten; mehr als 400 Millionen Euro. Das war eine deutliche Trendwende im Vergleich zu den Vorjahren.“ Sie sei froh, dass Kärnten wieder auf einen stabilen Wachstumskurs eingefunden habe.

Ziel: In Zukunft auf alle Kundenwünsche reagieren

Der Blick in die Zukunft zeige Kundenansprüchen zwischen Online-Banking und Beratung am Schalter dar. Diesem Spagat gelte es gerecht zu werden, so Stockbauer: „Die junge Generation sagt, sie würde nie eine Bankfiliale betreten. Es reiche das Angebot, das online zur Verfügung stehe. Bei älteren Kunden ist das ganz anders. Es gibt auch Kunden, die digitale Lösungen total ablehnen. Wir wollen offen sein für alles.“

Das Filialnetz vieler Banken werde immer kleiner. Die BKS setze auf die Nähe zum Kunden, so Stockbauer: „Wir wollen die Nähe zum Kunden und weiterhin für Beratung zur Verfügung stehen.“ Es entspreche nicht der Strategie, auf ein digitales Geschäftsmodell zu setzen. „Wir wollen beides haben. Es gibt ein klares Bekenntnis zur Filiale. Wir haben für heuer und für die nächsten Jahre ein Investitionsbudget von 35 Millionen Euro genehmigt. Ein wesentlicher Teil wird die Modernisierung unseres Filialnetzes sein.“ Das Kundenverhalten habe sich geändert, daher müsse sich die Filiale anpassen, so Stockbauer. In Zukunft sollen gute digitale Lösungen und ein gutes Filialnetz an den bisherigen 63 Standorten mit gut ausgebildeten Mitarbeitern und allen Bankservices vor Ort angeboten werden.

Neue Filialen geplant

Neue Filialen seien im Wiener Raum und im Ausland geplant. Das Geldhaus ist in Slowenien, Kroatien und der Slowakei aktiv, macht aber den größten Teil des Gewinns in Österreich. Für Investitionen seien 35 Mio. Euro vorgesehen, das Geld fließt einerseits in die Digitalisierung, andererseits in die Filialen und Immobilien der Bank. In Kürze will das Institut eine digitale Plattform für Wohnbaufinanzierungen vorstellen. Für 2019 bleibt der BKS-Vorstand zuversichtlich, rechnet aber mit Abstrichen im Kreditwachstum. Aufgrund der nachlassenden Konjunktur sei die Nachfrage geringer, es gebe aber noch Nachzieheffekte. Konkret rechnet Stockbauer heuer mit einem Kreditwachstum von vier bis sechs Prozent. Von steigenden Zinsen geht die Bankchefin heuer aber nicht aus.

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