Rotes Kreuz: Zeichen stehen auf Streik

Der Streit um die Zahlung von Zuschlägen beim Roten Kreuz Kärnten geht weiter. Am Freitag wurde in Klagenfurt eine Betriebsversammlung abgehalten. Dabei wurde ein Streik nicht gänzlich ausgeschlossen.

Etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Rettungsdienst kamen am Freitag gegen 7.00 Uhr früh in die Arbeiterkammer nach Klagenfurt. Die meisten in ihrer Freizeit, einige von ihnen kamen auch direkt aus dem Nachtdienst, wie sie gegenüber dem ORF angaben.

„Es geht um Menschenleben“

Im großen Sitzungssaal wurden die Mitarbeiter vom Betriebsrat und den Gewerkschaftsvertretern über den Verhandlungsstand informiert. Die Mitarbeiter klagten über mangelnde Gesprächsbereitschaft seitens der Geschäftsführung. „Eigentlich sollte das Rote Kreuz für Hilfe und gegenseitiger Wertschätzung stehen. Zur Zeit kommt uns aber nicht vor, dass wir vom Arbeitgeber wertgeschätzt werden“, sagte einer der Rot-Kreuz-Helfer. Ein anderer sagte, dass man die Arbeit nicht mit der Arbeitsbelastung an einem Fließband vergleichen könne. „Bei uns geht es um Menschenleben.“

Um Streikfreigabe angesucht

Seit mittlerweile vier Jahren kämpfe man um eine Nachtdienst- und Sonntagszulage in Höhe von sechs Euro pro Stunde für die 375 Mitarbeiter im Rettungsdienst, sagte Gert Thomasser, der Betriebsratsvorsitzende beim Roten Kreuz Kärnten. Bisher hab man damit bei der Geschäftsführung kein Gehör gefunden, daher sehe man sich gezwungen zu handeln. „Wir haben beim ÖGB um Streikfreigabe angesucht und sobald die Freigabe da ist, werden wir das auch durchziehen.“ Eine Verhandlungsbereitschaft sei ihm mittlerweile zu wenig, „es müssen konkrete Angebote auf dem Tisch gelegt werden und man muss auf Augenhöhe verhandeln“.

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Betriebsrat: „Verhandlungsbereitschaft ist zu wenig“

Grundsätzlich sei die Geschäftsführung verhandlungsbereit, sagte am Freitag Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy, allerdings müsse die Finanzierung sichergestellt werden. Mit dem Land und den Gemeinden werde über eine Erhöhung des Rettungseuros und eine Abdeckung des Defizits verhandelt. Er sei nicht gegen eine Zulage, so Ambrozy.

Nächster Verhandlungstermin am Donnerstag

„Ich bin sehr daran interessiert, dass es eine hohe Arbeitszufriedenheit unter unseren Mitarbeiter gibt.“ Aber es müsse eben auch finanzierbar sein. Laut Ambrozy geht es um ein Zusatzbelastung von ungefähr 1,5 bis 1,6 Millionen Euro. Für kommenden Donnerstag ist ein Verhandlungstermin in der Landesregierung vereinbart.