Malaria-Erreger in Blutkonserve nachgewiesen

Nach dem Tod einer Pensionistin im Elisabethinen-Krankenhaus ist jetzt nachgewiesen worden, dass die ihr verabreichte Blutkonserve mit Malaria infiziert war. Bei einer Untersuchung konnten die Erreger nachgewiesen werden. Die Ergebnisse werden der Staatsanwaltschaft übergeben.

In einer Aussendung des Roten Kreuzes wurde darüber informiert, dass die infrage kommenden Proben der verabreichten Blutkonserven in einem Speziallabor untersucht wurden. In einer der Proben konnten Malaria-Erreger nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt übergeben. Weitere Schritte werden von der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Die 84 Jahre alte Patientin sich im Februar einer Hüftoperation unterzogen, am Montag verstarb sie - mehr dazu in Frau nach Operation an Malaria gestorben (kaernten.ORF.at; 20.3.2019).

Blutkonserven werden nicht auf Malaria getestet

Bei der Obduktion wurden definitiv Malaria-Erreger als Todesursache festgestellt. „Das ist ein wirklich tragischer Fall, unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen. Dem Roten Kreuz ist es ein großes Anliegen, hier komplette Klarheit zu erlangen, und wir werden selbstverständlich unser Möglichstes dazu beitragen“ sagt Albert Sima, ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale des Kärntner Roten Kreuzes in Klagenfurt.

Das Rote Kreuz betont, dass von der Blutspendezentrale für Kärnten alle gesetzlichen Vorgaben jederzeit peinlich genau eingehalten werden. Blutkonserven werden in Österreich nicht auf Malaria getestet, da der Überträger der Krankheit in Mitteleuropa nicht heimisch ist und es damit für Personen, die nicht im Ausland waren, keine Risikoexposition gibt und das Vorliegen eines Risikos mit der Frage nach Auslandsaufenthalten in den letzten sechs Monaten (wird am Spenderfragebogen erfragt) gut erkannt werden kann.

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Leiter der Blutspendezentrale

Albert Sima war zu Gast in Kärnten heute. Hier sehen sie das Gespräch in voller Länge.

Restrisiken ließen sich in der Medizin nie ganz vermeiden, heißt es vom Roten Kreuz. Hier müsse aber der Kontext gesehen werden: Blut sei ein Notfallmedikament, das in medizinischen Ausnahmelagen auf ärztliche Anweisung gegeben werde, in denen es vielfach keine andere Möglichkeit gebe.

Nur Tropenbewohner semi-immun

Nur in den Tropenländern geborene Menschen hätten eine Semi-Immunität, so Experte Heinrich Stemberger, sie würden also trotz Malaria-Erregern im Blut nicht erkranken. Auf Nachfrage bei der Blutspendezentrale in Klagenfurt hieß es aber, Menschen aus Tropenländern würden ohnehin nicht zur Blutspende zugelassen. Jetzt heißt es also: Warten auf das Ergebnis der Rückstellungsproben, also jener zurückbehaltenen Reste des Spenderblutes, das in diesem Fall infrage kommt. Als höchstwahrscheinlicher Verursacher für den Tod der Frau gilt der Erreger Malaria Tropica.

Malaria-Fälle gibt es laut Tropenmediziner Stemberger knapp an die 100 jedes Jahr in Österreich. Dabei handelt es sich um Reisende, die aus Tropengebieten zurückkehren. Das Wichtigste seien eine richtige Diagnose und schnelle Behandlung. Todesfälle seien extrem selten, so Stemberger.

„Eingewanderte“ Malaria-Mücke auszuschließen

Dass die für die Übertragung mitverantwortliche Anopheles-Stechmücke auch in Österreich zum Problem werden könnte, schließt Stemberger aus. Dazu brauchte es - so wie in den Tropen üblich - 5.000 dieser Mücken pro Einwohner.

Fragebogen wahrheitsgemäß ausfüllen

Der Vorgang einer Blutspende, wie in der Blutspendezentrale in Klagenfurt, verläuft strickt nach Vorschrift. Zuerst müssen die potenziellen Blutsender einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen. Auslandsaufenthalte, Krankheiten, Medikamentenkonsum und anderes wird abgefragt. Nicht jeder wird aufgrund der angegebenen Daten zum Spenden zugelassen. Neben dem Fragekatalog gibt es noch eine andere Vorsichtsmaßnahme, es wird die Blutqualität geprüft, dazu braucht der Arzt ein paar Tropfen

Was muss nun der Spender beachten, damit er nicht für spätere Komplikationen verantwortlich gemacht werden kann? „Wirklich wahrheitsgemäß antworten. Es ist einfach wichtig, wenn man eine Frage nicht versteht, eventuell nachzufragen. Weiters muss auch genau überlegt werden, wann man das letzte Mal im Ausland war. Wenn die Fragen nicht eindeutig beantwortet werden können, dann muss eventuell Zuhause nachgeforscht werden“, so Patientenanwältin Angelika Schiwek.